Lauftraining im Herbst: Die größten Fehler

Das Lauftraining im Herbst kann viel Spaß machen. Kälte, Nässe, Wind und Dunkelheit schrecken immer weniger Hobbyläufer ab. Doch Enthusiasmus schützt nicht davor, Trainingsfehler zu begehen. Hier sind die größten Fehler beim Lauftraining im Herbst.

1. Fehler beim Lauftraining im Herbst: Hauptsache dick angezogen

Eigentlich erscheint der Gedanke logisch, dass dicke Kleidungsstücke am besten vor Wind und Kälte schützen. Das gilt für den Alltag, wo man nicht oder nur wenig schwitzt, ist beim Laufen allerdings ein Fehlschluss. Baumwollpullover etwa saugen sich mit Schweiß voll und geben die Feuchtigkeit nicht mehr ab. Die Folge: Es bildet sich ein kalter Schweißfilm auf der Haut, wodurch das Erkältungsrisiko steigt.

Gerade beim Laufen im Herbst und Winter kleiden Sie sich am besten nach dem Zwiebelprinzip. Das bedeutet, dass sie mehrere dünne Schichten aus Funktionsbekleidung übereinander tragen sollten.

An mittelkalten Tagen (Temperaturen um 10°C) bietet sich etwa eine Tight an den Beinen an, am Oberkörper reichen oft zwei Lagen (eng anliegende erste Schicht plus Laufjacke oder -weste). Allerdings empfindet jeder Läufer die Witterung im Herbst anders, deswegen kann das nur ein Kleidungstipp, aber keine allgemeingültige Empfehlung sein.

2. Fehler beim Lauftraining im Herbst: Krankheiten ignorieren

Fühlen Sie sich kränklich, haben Sie eine Erkältung oder sogar Fieber, sollten Sie Ihren Ehrgeiz bremsen, da Laufen unter diesen Voraussetzungen Ihren Gesundheitszustand sogar noch verschlechtern kann. Wer trotzdem weiter trainiert, riskiert die Krankheit zu verschleppen. Im schlimmsten Fall droht sogar eine Herzmuskelentzündung. Hören Sie also lieber auf die Signale des Körpers und pausieren Sie, bis Sie wieder bei Kräften sind.

3. Fehler beim Lauftraining im Herbst: Mundatmung bei Kälte

Sinkt das Quecksilber unter 5°C, sollten Sie beim Laufen durch die Nase einatmen – sofern Sie es nicht ohnehin schon tun. Bei der Nasenatmung kommt im Gegensatz zur Mundatmung die Luft bereits vorgewärmt in der Lunge an. Ihre Bronchien und Schleimhäute werden es Ihnen danken.

4. Fehler beim Lauftraining im Herbst:  In der Kälte stehen

Auch wenn Sie nicht mehr können oder eine gefühlte Ewigkeit an einer Ampel oder Bahnschranke warten müssen, sollten Sie sich zumindest ein wenig bewegen oder auf der Stelle hüpfen. Ansonsten kühlen Sie schnell aus und riskieren eine Erkältung.

Gleiches gilt natürlich auch für die Zeit nach dem Laufen. Selbst wenn Sie schnell ins Warme gehen, sollten Sie schnellstmöglich unter die Dusche oder zumindest die verschwitzte Kleidung gegen trockene tauschen.

5. Fehler beim Lauftraining im Herbst: Falsche Ernährung

Trinken ist auch bei Kälte und entsprechend niedrigem Durstempfinden wichtig. Trocknen nämlich die Schleimhäute aus, steigt das Krankheitsrisiko. Bei Kälte eignen sich lauwarme Getränke gut, weil man sie schnell trinken kann, und zugleich ein wenig gewärmt wird.

Vor allem nach dem Laufen ist die richtige Ernährung von entscheidender Bedeutung: Proteinhaltige Lebensmittel stärken das Immunsystem und beschleunigen die Regeneration. Am schnellsten nehmen Sie Proteine über Eiweißshakes und Aminosäuren zu sich.

„Natürlicher““ ist es, vermehrt helles Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte oder Nüsse in seinen Speiseplan aufzunehmen. Wertvoll sind weiterhin viele Obst- und Gemüsesorten mit ihren Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.

6. Fehler beim Lauftraining im Herbst: Von Null auf 100

Auch wenn es noch so kalt ist, sollten Sie Ihren Lauf mit einem Warm Up starten. Wer gleich mit einen Puls von 180 loslegt, wird die Kälte zwar vermutlich nicht mehr so schnell spüren, riskiert aber Muskelverletzungen. Abgesehen davon, dauert es auch bei einem Puls von „nur“ 130 Schlägen pro Minute (und bei richtiger Kleidung) nicht allzu lange, bis Sie die Kälte nicht mehr spüren.

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