Lauftraining im Biorhythmus

Wer sein Lauftraining nach seinem Biorhythmus ausrichtet, trainiert effektiver. Welche die beste Zeit zum Laufen ist, erfahren Sie hier.

Die beste Zeit sich zu rasieren ist zwischen dem Aufstehen und dem Frühstück. Der Grund: Da der Blutdruck noch nicht allzu hoch ist, kann der Körper kleinere Schnittverletzungen am schnellsten heilen. Das ist ein eher banales Beispiel, es lässt aber erahnen, welchen Einfluss der Biorhythmus auf unser Leben hat.

Biorhythmus: Läufer sollten morgens trainieren 
Im Suprachiasmatischen Nucleus, umgangssprachlich bekannt als unsere "innere Uhr”, wird der Biorhythmus koordiniert. Es handelt sich hierbei um ein Hirnareal von der Größe eines Reiskorns. Grob unterteilt hat der Mensch über den Tag verteilt zwei Biorhythmus-Hochphasen, nämlich zwischen dem Aufstehen und dem Mittagessen sowie zwischen dem Nachmittag und dem frühen Abend.

Für einen Läufer bedeutet das, dass er sein Lauftraining in einer dieser beiden Perioden absolvieren sollte – am besten jedoch zwischen dem Frühstück und dem Mittagessen. Das hat folgenden Grund: Unser Körper zapft auch nachts zwecks Regenerations- und Reparaturarbeiten seine Energiereserven an – in diesem Fall die Kohlenhydrat- oder Glykogenspeicher.

Bei körperlicher Betätigung vor dem Frühstück muss er dann angesichts leerer Kohlenhydratspeicher vermehrt auf die Fettreserven zurückgreifen, weswegen ein morgendlicher "Nüchternlauf“ ein hervorragendes Fettstoffwechseltraining darstellt.

Allerdings sollte das Lauftraining nicht zu lang und nicht zu heftig ausfallen; lockeres Ausdauertraining über eine halbe, maximal eine dreiviertel Stunde reicht. Ansonsten wären Ihre Energietanks bald so leer, dass gar nichts mehr geht, Sie unkonzentriert werden und sich möglicherweise noch verletzen. Zudem wirkt ein langer Trainingslauf auch nicht mehr allzu beschwingend; stattdessen schleppen Sie die Müdigkeit noch den Rest des Tages mit sich herum.

Lauftraining am Nachmittag: Für den Biorhythmus die zweitbeste Lösung 
Nach dem Mittagessen geht der Biorhythmus (und mit ihm Ihre Leistungskurve) nach unten, weil der Körper mit dem Verdauen beschäftigt ist. Das Blut sammelt sich im Magen-Darm-Trakt; Gehirn und Muskulatur werden dagegen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, um körperliche und geistige Höchstleistungen zu vollbringen.

Ab 16 Uhr etwa geht Ihre Leistungskurve im Biorhythmus dann ein zweites Mal steil nach oben. Der Zenit wird gegen 19 Uhr erreicht. In dieser Phase erreichen Körpertemperatur und Blutdruck ihr Tageshoch, die Muskulatur ist nun am empfänglichsten für Trainingsreize. Nun bietet sich ein härteres Lauftraining an, etwa mit Intervallen oder einem zügigeren Grundtempo.

Zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen sollten Sie dann keinen intensiven Sport mehr treiben. Ihr Biorhythmus bereitet sich nämlich schon auf die Nachtruhe vor und schüttet u. a. bereits das Schlafhormon Melatonin aus. Übermäßige Bewegung würde ihn nur aus dem Rhythmus bringen und Ihnen womöglich eine schlaflose Nacht bereiten.