Doping: Was ist das?

Beim Thema Radsport denken viele mittlerweile nur noch an Doping. Auch viele andere Sportarten stehen unter Generalverdacht wie Gewichtheben oder Schwimmen. Aber was ist Doping eigentlich?

Die Welt-Anti-Doping Agentur (WADA) definiert es so: „Doping ist das Vorhandensein einer verbotenen Substanz, deren Metaboliten oder eines Markers in Körperbestandteilen eines Athleten. Doping ist die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden.“

Warum Doping?

Was bedeutet das im Einzelnen? Grundlage für Doping ist erst mal die Tatsache, dass Spitzensport heute kein reines Freizeitvergnügen mehr ist, sondern knallharte Wirtschaftsinteressen dahinter stehen. Das gilt für den einzelnen Sportler, aber vor allem auch Sportverbände, Sportartikelhersteller, Sponsoren und die Pharmaindustrie.

Die alle wollen Geld verdienen. Und das geht am besten mit einem sympathischen, erfolgreichen Sportler. Dementsprechend wächst der Druck auf den Sportler und seine Betreuer. Am Ende zählt nämlich nur der Sieg. Dabei sein, ist längst nicht mehr alles. Der Leitspruch der Olympischen Spiele ist längst zur Bedeutungslosigkeit verkommen.

Das einzige was zählt, ist der Erfolg. Und dem wird alle andere untergeordnet. Der Sportler hat einfach zu funktionieren. Bringt er seine Leistung, ist alles gut. Verliert er aber, kommt alles auf den Prüfstand. Warum war jemand anderes besser? Was macht der? Und was kann man selbst noch tun, um mehr Leistung aus sich rauszukitzeln?

Doping ist die Konsequenz aus dem Streben nach mehr Leistung

Hat man alle legalen Möglichkeiten aus Training und Ernährung ausgeschöpft, bleibt die logische Konsequenz: Doping. Der Mitbewerber ist nur schneller, weil er gedopt hat. Also greift man auch selber zu verbotenen Substanzen und schöpft so stille Reserven aus. In der Regel geschieht das durch die Einnahme von verbotenen Substanzen.

Was ist alles Doping?

Verbotene Substanzen sind unter anderem Stimulanzien, Narkotika oder Anabolika. Werden solche Stoffe verabreicht oder nachgewiesen, droht dem Sportler eine Sperre. Es reicht übrigens bereits aus, Stoffwechselendprodukte (Metaboliten) davon nachzuweisen.

Bei einer Doping-Kontrolle wird dem Sportler Blut und/oder Urin abgenommen und in einem Labor untersucht. Der Katalog an verbotenen Substanzen ist allerdings so groß, dass die Proben aus Kostengründen nicht immer auf alle Stoffe untersucht werden. Außerdem entwickelt die Pharmaindustrie immer neue Medikamente, für die es bisher noch keinen Nachweis gibt.

Allzu sicher sollte sich ein Sportler dennoch nicht fühlen, denn heutzutage werden Proben auch schon mal eingefroren und Jahre später erneut untersucht. Zu einer Verurteilung eines Sportlers ist es in Folge dessen bisher aber noch nicht gekommen.

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