Die größten Irrtümer: Tiefe Kniebeugen sind schlecht für die Gelenke

Es gibt Sportmythen, die halten sich besonders hartnäckig. Eine dieser Mythen besagt, dass tiefe Kniebeugen schädlich für die Knie wären. Das kann man aber nicht so pauschal sagen, denn es kommt auf die Ausführung an.

Wozu eigentlich Kniebeugen machen?

Kniebeugen sind schlecht für die Gelenke? Im Gegenteil. Grundsätzlich sind Kniebeugen nämlich eine hervorragende Übung, um sehr funktionell die Kraft der Beinmuskulatur zu steigern und Muskelschlingen zu aktivieren. Es gibt kaum eine Übung, die den ganzen Körper so fordert, wie Kniebeugen. Eine stärkere Muskulatur entlastet im Endeffekt auch die Gelenke.

Allerdings kommt es auf einen korrekten Bewegungsablauf an. Machen Sie die Übung falsch, kann es zu unnötigem Verschleiß im Knie- oder Hüftgelenk kommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie eine tiefe Kniebeuge (Hüfte unterhalb des Kniegelenks) oder eine halbe Kniebeuge (bis 90-Grad-Winkel) ausführen.

So machen Sie Kniebeugen richtig:

Bei den häufig empfohlenen 90-Grad-Kniebeugen herrscht überraschenderweise ein wesentlich größerer Anpressdruck auf die Kniescheibe und auch das Drehmoment ist bei einem rechten Winkel am größten. Daher ist die höchste Gelenkbelastung auch bei einem rechten Winkel im Knie gegeben.

Verstärkt wird das noch durch den Umstand, dass man tiefe Kniebeugen nur mit geringerem Trainingsgewicht machen kann als eine halbe Kniebeuge. Warum trotzdem so viele Trainer von der tiefen Variante abraten, liegt schlicht an deren Unwissenheit.

Bevor Sie jetzt aber losstürmen und sich eine schwere Hantel auf den Rücken laden, sollten Sie sich von einem Fachmann zeigen lassen, wie eine richtige Kniebeuge funktioniert.

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