Schutz vor Sonnenbrand – Hautkrebs wirkungsvoll vermeiden

Die Zahl an Hautkrebserkrankungen hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Bei den stationären Behandlungen war im Zeitraum zwischen 2007 und 2012 ein Anstieg von 5 Prozent zu verzeichnen.

Das besonders Tückische an Hautkrebs ist, dass dieser zunächst keine Beschwerden verursacht und deshalb oft lange nicht entdeckt wird. Die Folgen können gravierend sein. Vor allem der sogenannte „schwarze Hautkrebs“ (malignes Melanom) führt häufig zum Tod des Betroffenen, wenn er zu spät entdeckt wird. Aber auch weißer Hautkrebs ist gefährlicher als oft angenommen.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen haben in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung. Daneben gibt es gerade bei Hautkrebs viele Möglichkeiten, einer Erkrankung vorzubeugen. Vor allem sollte ein Sonnenbrand so weit wie möglich vermieden werden. Denn dieser gilt als bedeutender Risikofaktor für Hautkrebs.

Wie wird aus Sonnenbrand Hautkrebs?

Dass zwischen Sonnenbrand und Hautkrebs ein Zusammenhang besteht, wissen die meisten Menschen. Doch wie sieht dieser genau aus? Der Ablauf einer Entstehung von Hautkrebs durch Sonnenbrand lässt sich folgendermaßen skizzieren:

  1. Zu viel UV-Licht – zum Beispiel beim Sonnen – führt zu einer Überlastung der Haut. Diese setzt Botenstoffe wie Histamin frei.
  2. Dadurch erweitern sich die Gefäße, die Haut rötet sich. Es treten die typischen Symptome eines Sonnenbrands auf, wie Juckreiz und Brennen. In schlimmeren Fällen kann sogar eine Verbrennung zweiten Grades die Folge sein.
  3. Gleichzeitig kommt es zu Farbeinlagerungen, von denen zunächst einmal keine Gefahr ausgeht. Im Normalfall repariert der Körper die Hornzellen und die pigmentbildenden Zellen.
  4. Gelingt dies nicht, können jedoch Mutationen entstehen. Betreffen diese die Hornzellen, ist weißer Hautkrebs eine mögliche Folge. Entarten pigmentbildende Zellen, resultiert schwarzer Hautkrebs.

In Zusammenhang mit Sonneneinstrahlung und Hautkrebs ist es wichtig, im Kopf zu behalten, dass unsere Haut nicht vergisst. Jeder Sonnenbrand, den man erleidet, hinterlässt seine Spuren und je häufiger es dazu kommt, desto höher ist das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Vor allem wiederholter Sonnenbrand im Kindesalter erhöht das Risiko für schwarzen Hautkrebs deutlich.

Dies gilt besonders für Menschen, die eine helle Haut und rötliches oder blondes Haar haben. Besteht zusätzlich eine Neigung zu Leberflecken, sollten die betroffenen Personen besonders vorsichtig sein.

Längere starke Sonneneinstrahlung ist nicht der einzige mögliche Grund für die Entstehung von Hautkrebs. Andere Ursachen sind laut deutscher Krebshilfe:

  • geschwächtes Immunsystem
  • Kontakt mit bestimmten krebserregenden Stoffen
  • Röntgenstrahlung
  • Erbanlagen

Außerdem ist eine starke Sonneneinstrahlung selbst dann gefährlich, wenn dabei kein Sonnenbrand entsteht. Wie Mediziner laut diesem Artikel herausgefunden haben, kann sich eine häufige starke Sonneneinstrahlung über die Jahre hinweg summieren und das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, erhöhen. 

Dabei sind die Schutzmechanismen der Haut unterschiedlich ausgeprägt. Bei Europäern ist die Eigenschutzzeit der Haut besonders kurz. Sie beträgt im Durchschnitt nicht mehr als etwa zehn Minuten. Alles, was darüber hinausgeht, hinterlässt bereits Spuren in der Haut, die Jahre später zu einer Krebserkrankung beitragen können.

Übrigens ist nicht nur natürliche Sonneneinstrahlung ein Risikofaktor. Vor allem Menschen mit den oben angesprochenen Eigenschaften wie blonden Haaren und heller Haut sollten möglichst auf Solariumgänge verzichten.

Am häufigsten zu Hautkrebs kommt es bei Personen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Allerdings kann es auch deutlich jüngere Menschen treffen. Nur in der Kindheit kommt sowohl schwarzer als auch weißer Hautkrebs kaum vor. 

Wolken können trügerisch sein und halten nur ca. 10% der UV-Strahlung ab!

Tipps zur Vermeidung von Sonnenbrand

Eine hundertprozentige Sicherheit davor, an Hautkrebs zu erkranken, lässt sich nicht schaffen. Auch wer die Sonne soweit wie möglich meidet, kann beispielsweise aufgrund ungünstiger Erbanlagen, irgendwann von der Erkrankung betroffen sein. Dennoch sinkt das Risiko deutlich, gelingt es, Sonnenbrände so gut wie möglich zu vermeiden. 

Dabei sind besonders folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Zu starke Sonne meiden: Die UV-Strahlung fällt zwischen 11 und 15 Uhr am stärksten aus. Deshalb sollte man sich gerade in dieser Zeit lieber nicht im Freien aufhalten.
  • Kleidung ist ein sehr effektiver Schutz gegen die Sonnenstrahlung. Dabei schützt Kleidung aus Polyester besser als solche aus Baumwolle und weite sowie dunkle Kleidung besser als enganliegende und helle. Auch auf eine Kopfbedeckung sollte man bei Spaziergängen an warmen Tagen lieber nicht verzichten.
  • Wer in die Sonne geht, sollte dies nie ohne geeigneten Sonnenschutz tun. Gerade empfindliche Menschen mit heller Haut greifen am besten zu einer Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Für Personen mit dunklerer Haut genügt in der Regel ein Lichtschutzfaktor ab 20. Aber auch hier zahlt es sich im Zweifelsfall aus, sich für einen höheren Wert zu entscheiden.
  • Sonnenschirme mit UV-Schutz schirmen am Strand oder auf der Terrasse vor schädlichen Sonnenstrahlen ab. Laut sunliner.de sollte man jedoch auch hier auf den Sonnenschutzfaktor achten, der jedoch bei jedem Sonnenschirm mit angegeben wird. Gerade Wind gibt oft ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Ähnlich verhält es sich bei Wolken, die sich vor die Sonne schieben. Dabei mindert beides das Risiko für einen Sonnenbrand kaum. Wolken beispielsweise halten nur etwa 10 Prozent der UV-Strahlen ab. Sogar im Wasser ist man vor der Sonne nicht geschützt.
  • Regelmäßiges Nachcremen gewährleistet, dass der Sonnenschutz erhalten bleibt. Besonders wichtig ist dies nach einem Schwimmgang oder nach starkem Schwitzen.

Ein besonders hohes Risiko durch Sonneneinstrahlung besteht bei Kindern. Denn in jungem Alter sind die Schutzmechanismen der Haut noch nicht vollständig ausgebildet. Zugleich verbringen viele Kinder einen Großteil ihrer Zeit im Freien. Eltern sollten deshalb möglichst darauf achten, dass ihr Nachwuchs einen ausreichenden Schutz genießt. Schließlich kann jeder Sonnenbrand im Kindesalter später einmal zu einer lebensgefährlichen Krebserkrankung führen.

Möglichst intensiv vor einem Sonnenbrand schützen – ein Sonnenschirm als Basic!

Im Gegensatz zu manch anderen Erkrankungen bestehen bei Hautkrebs viele Möglichkeiten der Vorbeugung. Wer die oben genannten Tipps beherzigt und von Sonnenbränden weitgehend verschont bleibt, verringert das Risiko eines Tumors erheblich. Umgekehrt gilt: Wer öfter einmal aus Bequemlichkeit auf einen Sonnenschutz oder den Sonnenschirm auf der Terrasse verzichtet, trägt ein erhöhtes Risiko. Im schlimmsten Fall kann unvorsichtiges Verhalten Jahre später zu eine tödliche Erkrankung hervorrufen.

Bildnachweis: Markomarcello / stock.adobe.com