Verpflegungskonzept an Kundentypen orientieren

Das Verpflegungskonzept beeinflusst die Kundenzufriedenheit im stationären Bereich oft sehr stark. Auch der MDK stellt in den Qualitätsprüfungen hohe Ansprüche an das Verpflegungsmanagement. So planen Sie ein ansprechendes Ernährungskonzept.

Ein gutes Verpflegungskonzept verbessert die Note
Das Verpflegungsmanagement hat nicht nur im stationären, sondern auch im ambulanten Bereich einen erheblichen Anteil an der Note für die pflegerische Versorgung. Im stationären Bereich werden auch strukturelle Anforderungen geprüft. Die Anforderungen gehen über eine  reine Ernährungsversorgung hinaus: Auch ein ansprechendes Ambiente und ein Getränkeservice werden gefordert.

Erwähnen Sie diese Punkte daher unbedingt im Verpflegungskonzept, beispielweise das Umfeld in dem die Mahlzeiten eingenommen werden (Essecken, Wohnküchen, geräumiger Speisesaal…). Bedenken Sie immer, dass "die Individualität des Kunden berücksichtigt wird".

Und achten Sie auf die Frage nach den "speziellen Erfordernissen der Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr": Der MDK will wissen, ob Sie Verfahrensanweisungen für den Umgang mit Dehydratation und Mangelernährung haben. Halten Sie sie griffbereit.

Alternative Verpflegungskonzepte
Kantinenversorgung im Speisesaal – das war einmal. Eine vielschichtige Kundenstruktur, verschiedenste Bedürfnisse und Erwartungen haben das Bild verändert. Um die geeignetsten Verpflegungsformen zu finden, sollten Sie zwischen Kundengruppen unterscheiden. Dies sind die verschiedenen Kundentypen:

1. Gewohnheitsmensch
Dieser Kundentyp möchte von Ihnen so versorgt werden, wie es seinen früheren Gewohnheiten entspricht. Also zum Beispiel: Essen um zwölf, mittwochs und sonnabends Eintopf, freitags Fisch und sonntags Braten.

2. Agiler Individualist
Er ist recht aktiv, unternimmt viel mit seinen Angehörigen und nutzt kulturelle Angebote außerhalb der Einrichtung. Flexible Essenszeiten kommen ihm entgegen. Beim Essen möchte er Alternativen haben und sích seine Mahlzeit (Fleisch, Gemüse, Sättigungsbeilage) selbst zusammenstellen.

3. Mobil dementer Kunde
Demente Kunden haben oft kein bewusstes Hungergefühl mehr, sie essen nicht mehr gezielt. Sogenannte "Essoasen" sind für mobile demente Kunden zu empfehlen: Stellen Sie Schüsseln in Griffweite der umhergehenden Pflegekunden an ihren üblichen Wegen auf. Spontane Impulse können bei der Kalorienzufuhr helfen, und sollten beim Verpflegungskonzept berücksichtigt werden.

4. Diätpflichtige Kunden
Nicht nur Diabetiker, auch Kunden mit Erkrankungen des Verdauungstraktes und kachexiebedrohte Kunden müssen spezielle Diäten einhalten. Für letztgenannte müssen Sie hochkalorische Kost vorhalten.

5. Vegetarier
Stellen Sie sich darauf ein, dass neue Kunden auf vegetarische oder sogar vegane Kost bestehen. Die Küche muss sicherstellen, dass diese Kunden keinerlei tierische Produkte (Eier, Milch, Käse…) zu sich nehmen. Eine Herausfoderung für Ihr Verpflegungskonzept!

6. Religionszugehörigkeit
Je nach Glaubensgemeinschaft gibt es bestimmte Nahrungsmittel, die nicht verzehrt werden (beispielsweise essen Muslime kein Schweinefleisch). Auch diesen Einschränkungen muss Ihr Verpflegungskonzept gewachsen sein.