Milieutherapie: Struktur und Wahrnehmung

Bei der Milieutherapie spielen auch die organisatorischen Gesichtspunkte eine Rolle: Es soll eine Struktur geschaffen werden. Auch die Wahrnehmung und die Einstellung der Betreuer spielen bei diesem Ansatz eine wichtige Rolle, damit das Ziel erreicht wird, eine therapeutisch wirkende Umgebung zu schaffen.

Organisatorische Aspekte der Milieutherapie
Das Ziel ist die Schaffung einer vertrauten Tagesstruktur, die dem Bewohner Sicherheit und Orientierung bietet. So setzen Sie diesen Punkt der Milieutherapie im Pflegealltag um:

  • Erstellen Sie ein Konzept zur Tagesgestaltung in den Wohnbereichen im Rahmen der Betreuung nach § 87b SGB XI.
  • Die Organisation der Tagesstruktur sollte dem Normalitätsprinzip folgen.
  • Welche Mitarbeiter welche Aufgaben bei der Tagesstrukturierung übernehmen, sollte festgelegt sein.
  • Übertragen Sie einem gerontopsychologisch qualifizierten Mitarbeiter die Koordination der Angebote. Diese sollten fachlichen Gesichtspunkten folgen.
  • Im Rahmen der Betreuungsarbeit sollte auch Biografiearbeit erfolgen. Beziehen Sie Angehörige mit ein und sorgen Sie für eine Verbindung mit der Tagesstruktur.

Milieutherapie: Wahrnehmung und Einstellung
Dieser Aspekt befasst sich mit der Beziehung zwischen Betreuern und Demenzkranken: fest und einfühlsam soll sie sein, denn die Betreuer machen – nicht nur bei der Milieutherapie – einen wichtigen Teil des Lebens der Demenzpatienten aus. Für ein gutes Klima müssen Beziehungsarbeit und Beziehungsfähigkeit der Mitarbeiter und ihre Einstellung den Demenzkranken gegenüber gefördert werden. Sorgen Sie daher für

  • Regelmäßige Fortbildungen zur Betreuung Demenzkranker, etwa: Validation, Biografiearbeit, Auswirkungen der Demenz auf Alltagskompetenzen, herausforderndes Verhalten…
  • Fallbesprechungen oder bieten Sie kollegiale Supervision an.