Kommunikation mit Demenzkranken: Tipps von Kranken für Betreuer

Normalerweise bekommt man die Hinweise für die Kommunikation mit Demenzkranken von Pflegern und Sozialpädagogen. Dies hier ist aber eine Sammlung, die klingt, als sei sie von Alzheimerkranken selbst zusammengestellt worden.

Wer sich im frühen Stadium der Krankheit nicht vor der Außenwelt verschließt, kann sehr praktische und einfühlsame Hinweise für den Umgang mit der Krankheit geben. Das konnte ich in meinen Kunstprojekten schon recht häufig erfahren: Es gibt die Selbstreflexion in den ersten Stadien der Alzheimerkrankheit, wie auch während des Verlaufs anderer Demenzen.

Im Zusammenhang mit Kreativität geht das sogar auch im weiter fortgeschrittenen Stadium, wenn die Worte schon anfangen zu fehlen.

Kommunikation mit Demenzkranken: Regeln von Personen mit Demenz

  • Lächle, wenn du mit mir sprichst, damit ich sehen kann, dass du es gerne tust.
  • Wenn du verspannt bist, denk dran, dass ich spüre, was du fühlst.
  • Ein Lächeln hilft uns beiden, die Verspannung loszuwerden.
  • Gebrauch eine verständliche Sprache – kein fremder Dialekt, keine Schnörkel.
  • Sprich langsam.
  • Halt dich kurz und auf dem Punkt. Eins nach dem anderen.
  • Gib mir Zeit, darüber nachzudenken, was du gesagt hast.
  • Lass mich das Tempo für unser Gespräch angeben.
  • Lass mich das Gespräch führen – gib mir immer wieder Oberhand.
  • Vergewissere dich immer wieder, ob ich noch aufmerksam bin.
  • Mach bitte mehr Sprechpausen.
  • Gib mir Zeit, um meine Gedanken auszusprechen.
  • Sei abwechslungsreich während unseres Gesprächs.
  • Lass mich das zu Ende sagen, was ich angefangen habe; es kann einer ganze Weile dauern, manchmal dauert es sogar sehr lange.
  • Bitte wiederhole die Informationen, wenn ich danach frage.
  • Vergewissere dich, ob ich dich richtig hören kann.
  • Regulier deine Stimmlage, lauter ist nicht immer besser für mich.
  • Guck mir ins Gesicht, wenn wir reden, Augenkontakt hilft meiner Aufmerksamkeit.
  • Bitte unterbrich mich nicht!
  • Bitte sei geduldig mit mir! Gib mich nicht auf. Ich will wirklich dabei sein!

Kommunikation mit Demenzkranken: Es muss nicht immer Sprache sein
Viele Teilnehmer finden während des Malprozesses auf eigentümliche Weise zu sich selbst. Als sei durch die Aufmerksamkeit in Verbindung mit der langsamen Bewegung des Pinsels auf dem Papier und dem Fließen der Farbe, das die Augen zum Mitverfolgen anregt, sodass eine innere Ruhe entsteht.

Diese erlaubt es dem demenzkranken Teilnehmer, Gedanken in Worte zu fassen und zu zeigen, was er versteht. Die Kranken selbst können uns dann Hinweise geben. Es ist wunderschön, wenn solche Prozesse mit Demenzkranken passieren!