Die Stadien der Alzheimer Demenz: Die GDS nach Reisberg (Teil 1)

Der Entwicklungspsychologe Piaget hatte den gesetzmäßigen Verlauf der kindlichen Entwicklung erforscht und beschrieben. Der Schweizer Reisberg und seine Forschungsgruppe gehen davon aus, dass die Abbauprozesse innerhalb einer Demenz sich spiegelbildlich dazu entwickeln. Diese Ergebnisse hat er in seiner "Global Deterioration Skale (GDS)" zusammengefasst.

Die GDS ist nicht nur Verlaufsbeschreibung, sondern auch Einschätzungsinstrument

Laut Reisberg bilden sich die bis ins Erwachsenenalter erlernten Fähigkeiten bei einer Demenz in der gleichen Reihenfolge zurück, wie sie erlernt wurden. Dies wird als Retrogenesis bezeichnet. Die einzelnen Stufen dieser Rückentwicklung sind in der "Global Deterioration Skale (GDS)" zusammengefasst. Diese Skala hat mehr Stufen als die üblichen Demenz- Verlaufsbeschreibungen. Daher eignet sie sich gut als Einschätzungsinstrument, um eine Verschlimmerung oder Verbesserung der Demenz zu erfassen.

Menschen mit Demenz bleiben immer Erwachsene
Im Volksmund heisst es oft, Demenzkranke würden wieder zu kleinen Kindern. Dies entspricht keinesfalls der Wahrheit. Demenzkranke vergessen viele Erinnerungen und verlernen zahlreiche Fähigkeiten eines Erwachsenen. Dennoch bleiben Sie im Kern Erwachsene mit ihren gelebten Erfahrungen und sollten als solche respektiert werden.

Da bei Reisberg jedoch der Vergleich mit der kindlichen Entwicklung gezogen wurde, soll an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass dies nicht bedeutet, dass alte Menschen zu kleinen Kindern werden. Berücksichtigen Sie jedoch, dass eine demenzkranke Person selbst keine sozialen Bindungen mehr aufrecht erhalten kann und ein zunehmendes Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit hat.