Demenz: Betreute Wohngruppen als Alternative zur häuslichen oder stationären Pflege

Die Entscheidung für die optimale Betreuungsform für an Demenz Erkrankte ist nicht einfach. Sowohl die ambulante Versorgung zu Hause oder die stationäre Unterbringung in einem Pflegeheim, wird den Ansprüchen des Erkrankten oft nur bedingt gerecht. Eine neue Alternative ist die Betreuung in Wohngruppen oder so genannten „Dementen-WGs“.

Dabei leben Demenzkranke in kleinen Einheiten von bis zu 8 Demenz Betroffenen zusammen. Betreut und begleitet werden sie durch Angehörige, Hauswirtschaftskräfte und Präsenzpflegekräfte. Die Letzteren sind nicht durchgehend anwesend, sondern, ähnlich der ambulanten Versorgung zu Hause, nur dann vor Ort, wenn sie medizinisch-pflegerisch benötigt werden.

Durch die geringen Gruppengrößen ist eine individuellere Betreuung möglich. Die Betroffenen führen ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben und haben die Möglichkeit, im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten, den eigenen Tagesablauf aktiv zu gestalten.

Durch die aktive Einbindung der Angehörigen bleibt der Kontakt zu den Demenz Betroffenen erhalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Isolierung und Vereinsamung ist deutlich geringer. Die Wohngruppe bietet zudem Rückzugsmöglichkeiten, aber auch Geselligkeit in der Gemeinschaft. So hat der Demenzkranke ständig die Option, individuell zu entscheiden, was ihm in der jeweiligen Situation gut tut.

Die Wohngruppe stellt eine gute Alternative zur häuslichen und zur stationären Versorgung dar. Oft ist sie auch ein Zwischenschritt zwischen diesen beiden traditionell etablierten Strukturen.

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