Beispiel für ein Verpflegungskonzept

Die Kriterien, die das Verpflegungskonzept erfüllen muss, sind die MDK-Anforderungen und die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflegekunden. Um ein eigenes Verpflegungskonzept zu erstellen, können Sie sich an diesem Beispielkonzept für die stationäre Pflege orientieren.

Beispiel: Verpflegungskonzept im stationären Bereich

1. Ziele
Sicherstellung einer bedarfs- und altersgerechten Kost sowie Gewährleistung von Diätkost gemäß ärztlichen Verordnungen.

2. Ressourcen des Hauses
In unserer großzügig gestalteten Küche können bis zu 300 Mahlzeiten produziert werden. Zwei Diätköche und eine Diätassistentin sind bei uns beschäftigt, die alle über Erfahrung in der gehobenen Hotelgastronomie verfügen. Weiterhin beschäftigen wir eine Vielzahl freundlicher Servicekräfte zur Versorgung der Kunden im Restaurant.

Beispiel: Verpflegungskonzept im stationären Bereich – Fortsetzung

3. Umsetzung

3.1 Kostformen
Wir bieten unseren Kunden bei Bedarf folgende Kostformen:

  • Normalkost
  • Aufbaukost
  • Wunschkost
  • Sondenkost
  • Diabetiker-Diät
  • Zusatznahrung
  • Magen- / Darm-Schonkost

in unterschiedlichen Darreichungsformen (normal, püriert).
Es werden stets Normalkost, vegetarische Kost und Diabetikerkost angeboten, sodass die Kunden zwischen Menüs wählen können. Darüber hinaus wird jedem Kunden bei Bedarf die Einnahme oben genannter Kostformen ermöglicht.

3.2 Essenszeiten
Die Essenszeiten erlauben eine flexible Gestaltung des Tagesablaufs:

  • Frühstück von 7:30 bis 9:30 Uhr
  • Mittagessen von 12:00 bis 13:30 Uhr
  • Abendessen von 18:00 bis 19:30 Uhr

3.3 Information
Der Speiseplan hängt gut lesbar (16 pt) jeweils auf Augenhöhe der Rollstuhlfahrer und gehfähigen Kunden in jedem Wohnbereich aus. Bettlägerigen Kunden wird der Speiseplan nach Druck ins Zimmer gebracht und bei Bedarf vorgelesen.

3.4 Alternative Verpflegungsformen
z.B. vegetarisch, vegan, an religiöse Besonderheiten angepasst

3.5 Schnittstellen
Die Pflegefachkräfte erheben Bedarf und Bedürfnisse der Kunden. Auf dieser Basis erstellen sie individuelle "Ernährungskarten", auf denen Wünsche für Frühstück, Mittag- und Abendessen erfasst werden, die sie in der Küche abgeben. Daraus werden für jeden Kunden die Speisen individuell zubereitet. Über die Ernährungskarten können die Kunden die Portionsgrößen selbst bestimmen. Bei der Ausgabe der Mahlzeiten im Restaurant fragen die Servicekräfte darüber hinaus nach, ob eine große oder kleine Portion gewünscht wird. Die Begleitung bei der Nahrungsaufnahme erfolgt durch die Servicekräfte, Informationen an das Pflegepersonal rückgemeldet, das den Prozess der Nahrungsversorgung evaluiert und anpasst.

3.6 Pflegeprozess
Das Instrument "Pflegerische Erfassung von Mangelernährung und deren Ursachen" bildet die Grundlage für die Risikoerfassung. Bei Ernährungsrisiken erfolgt eine Dokumentation in der Pflegeplanung. Dort werden Ressourcen, Probleme, Ziele und Maßnahmen definiert. Biografische Besonderheiten wie Vorlieben und Abneigungen werden bei der Definition der Pflegemaßnahmen berücksichtigt. Die Evaluation des Pflegeprozesses erfolgt mit Hilfe monatlicher Gewichtskontrollen und den Auswertungen der Beobachtungen seitens der Servicekräfte.

3.7 Fortbildung
Unser hauswirtschaftliches Personal wird vor allem in den Bereichen

  • neue Ernährungstrends
  • Kundenorientierung und Servicequalität
  • Tischdekoration

fortlaufend weitergebildet. Das Pflegepersonal nimmt vor allem teil an fachlichen Fortbildungen zum Thema

  • "Ernährung, Risikomanagement und Versorgung dementer Bewohner".

4. Verantwortlichkeit
Hauswirtschaftsleitung und Pflegedienstleitung

5. Prüfmittel
Prozessaudits, Pflegevisiten