Vaginal-Mykosen mit Heilpflanzen behandeln

Zu einer vaginalen Pilzerkrankung kommt es in der Regel nur dann, wenn sich das normale Scheidenflora-Milieu verändert hat. Dieses Ungleichgewicht kommt häufig in der Schwangerschaft, in den Wechseljahren, bei Einnahme der Antibaby-Pille oder durch den ständigen Einsatz von Antibiotika vor. Auch Frauen, die unter Diabetes mellitus leiden, haben oft schnell mit diesen Infektionen zu tun. Wie Sie Vaginal-Mykosen effektiv mit Heilpflanzen behandeln, lesen Sie hier.

In der Phytotherapie haben sich bei Vaginal-Mykosen mehrere Pflanzenbehandlungen bewährt. Es kann mit Teemischungen zum Trinken, Sitzbädern, Scheidenspülungen oder Teezubereitungen, in denen Tampons getränkt werden, behandelt werden.

Teemischung gegen den Weißfluss (Flour alba) innerlich

Baldrianwurzel 20 g
Melissenblätter 20 g
Frauenmantelkraut 20 g
Spierstaudenblätter 40 g

Die Mischung sollte man sich von einem Apotheker zusammenstellen lassen. Von dieser Mischung wird 1 EL auf 1 Tasse mit Wasser abgekocht. Nach dem Abseihen trinkt man morgens und abends langsam jeweils 1 Tasse warm. Anwendung solange, bis die Symptomatik völlig abgeklungen ist. Kann bis zu 3 Wochen dauern.

Sitzbäder werden mit folgenden Heilpflanzen angewandt

Frauenmantelkraut 30 g
Weiße Taubnesselblüten 30 g
Schafgarbenkraut 40 g

3 EL dieser Teemischung mit 300 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen und dem Sitzbad in einer Schüssel hinzufügen. Eine tägliche Anwendung über zwei Wochen sollte ausreichend sein. Eine längere Anwendung kann zu Haut- und Schleimhautirritationen führen.

Scheidenspülungen, wenn vom Arzt oder Heilpraktiker verordnet, mit folgenden Heilpflanzen

Eichenrinde 20 g
Kamillenblüten 20 g
Schafgarbenkraut 20 g
Ackerschachtelhalm 20 g
Taubnesselblüten 20 g

Man kocht die halbe Menge der Heilkräutermischung in 2 Liter Wasser kurz auf, lässt diesen Sud 20 Minuten abgedeckt ziehen und macht mit diesem durchgesiebten Tee eine warme Scheidenspülung. Dieses führt man täglich 2 x durch, bis die Abheilung erfolgt ist.  

Mit der gleichen Heilkräutermischung kann man Tampons entsprechend tränken und 2 x täglich in die Scheide einführen.

Für die Sanierung der Scheidenflora können Tampons mit Naturjoghurt getränkt in die Scheide eingeführt werden. Diesen getränkten Tampon sollte man nach ca. einer ½ Stunde wieder entfernen. Hierdurch wird das Scheidenfloramilieu schnellstens reguliert und der Pruritus (Juckreiz) verschwindet. Es gibt auch bereits fertige Tampons aus der Apotheke. Hier können Vagiflor von der Firma Asche eingesetzt werden.

Bei der Ernährung sollte die Frau darauf achten, dass Sie in der Zeit der Scheiden-Mykose zuckerhaltige Nahrungsmittel und Süßwaren so gut wie meidet. Denn genau diese Lebens- oder Genussmittel ernähren den Pilz. Des Weiteren sollte der Wurst- und Fleischkonsum in dieser Zeit reduziert werden, da hierdurch ein saures Milieu für den Pilz geschaffen wird. Gemüse und diverse Obstsorten sollten bevorzugt verzehrt werden. Hierbei ist jedoch auch auf den Fruchtzuckergehalt des Obstes zu achten.

Neben der Scheidenschleimhaut sollte auch direkt die Darmschleimhaut mit aufgebaut werden. In der Praxis haben sich hier die Darmflora plus select von Dr. Wolz oder Symbioflor und Mutaflor-Präparate der Firma Ardey-Pharm sehr bewährt. Diese oder ähnliche Präparate sollten kurmäßig mindestens 3 Monate eingenommen werden.