Lipome: Medizinische Behandlung brauchen Sie nicht

Sie haben am Ohrläppchen einen dicken Knubbel unter der Haut? Und Ihr Arzt sagt, das sei eine kleine Fettgeschwulst, so genannte Lipome, gegen die man nichts unternehmen muss. Das beunruhigt Sie aber sehr. Kann es nicht entarten? Sollten Sie es nicht doch sicherheitshalber entfernen lasen? Hier finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen.

Expertenrat zu Lipomen
Was der Arzt Ihnen diagnostiziert hat, nennt die Medizin Lipom. In der Tat unternimmt man in der Regel gegen Lipome nichts – es sei denn, sie bereiten Ihnen Beschwerden. Mit Medikamenten und Salben kommen Sie einem Lipom – anders als bei vielen anderen Hauterkrankungen – aber nicht bei. Auch eine Ernährungsumstellung (wenig Fett beispielsweise) oder eine Diät bringen Ihnen nichts. Sie müssen sich mit Ihrem "Untermieter" leider abfinden.

Worauf Sie sich jedoch unter Umständen einstellen müssen: Dass Ihre Fettgeschwulst wächst und noch weitere "Kollegen" bekommt, die sich über Ihren ganzen Körper verteilen können. Allerdings wachsen Lipome extrem langsam und verschwinden manchmal auch ganz von selbst.

Lipome entarten so gut wie nie
Die gute Nachricht: Lipome tun nicht weh und bereiten auch sonst keine Beschwerden. Lipome entarten so gut wie nie. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind überflüssig. In seltenen Fällen drücken die Wucherungen, wo sie nicht genügend Platz zum Wachsen finden, auf das Nervengewebe oder Sehnen. Dann kann es schmerzhaft werden.

Hier hilft die operative Entfernung des Knubbels. Das ist meist ein leichter Eingriff, da sich die abgekapselten Lipome gut entfernen lassen. Allerdings entsteht dann eine Narbe. Zudem kann sich an dieser Stelle wieder ein neuer Knoten bilden. Lipome sind im Untergewebe beheimatet.

In dieser Hautschicht gibt es viele Fettzellen, die für die Wärmeregulation Ihres Körpers zuständig sind. Außerdem halten sie die tiefer gelegenen Gewebe flexibel.
Die Lipome fühlen sich meist rund und weich an. Sie lassen sich unter der Haut ein wenig hin und her schieben und funktionieren unabhängig vom umliegenden Gewebe.

Bestehen die Lipome zu einem größeren Teil aus Bindegewebe, sind sie etwas robuster. Lipome treten bevorzugt an Nacken, Rücken, Armen, Bauch und Oberschenkelinnenseite auf. In seltenen Fällen kommen Lipome in Muskeln und inneren Organen vor.

Warum sich solche Fettgeschwulste bilden, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Meist zeigen sich die ersten Lipome zwischen 20 und 25 Jahren. Frauen und Männer sind zu gleichen Teilen betroffen. Höchst unterschiedlich ist dagegen die Größe. Sie können wenige Millimeter klein bleiben, aber auch faustgroß werden. Viele Betroffene bekommen mit der Zeit mehrere Lipome. In manchen Familien treten die Fettgeschwulste gehäuft auf.

Wächst die Geschwulst schnell, sollten Sie wachsam sein
Wenn eine solche Geschwulst unter Ihrer Haut allerdings recht schnell größer wird, spricht dies dafür, dass es sich um kein Lipom handelt. Dann sollten Sie zur Abklärung einen Hautarzt aufsuchen. Dabei kann es sich beispielsweise um einen bösartigen Liposarkom handeln.

Vom 50. Lebensjahr an tritt es häufiger auf – zumeist am Nacken oder Rücken. Im Gegensatz zu einem Lipom bereitet das Liposarkom Schmerzen. Ein weiteres Anzeichen: Es lässt sich unter der Haut nicht verschieben, denn es ist mit seinem umgebenden Gewebe verbunden. Da der Knubbel an Ihrem Ohrläppchen jedoch nach Aussage Ihres Arztes ein Lipom ist, können Sie ganz beruhigt sein.

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