Angst vor Impfschäden bei Kindern wurde bewusst geschürt

Die Angst vor Impfschäden bei Kindern macht die Frage "Impfen - ja oder nein?" für viele Eltern zum Problem. Bei den Kritikern fühlen sie sich besser aufgehoben, die wollen ja nichts verkaufen, sondern sprechen aus ihrer Überzeugung heraus. Das mag meist so sein, in manchen Fällen stecken dort auch größere finanzielle Eigeninteressen hinter den Warnungen, wie ein große britische Tageszeitung jetzt aufdeckte.
Autismus durch Impfung?
1998 wurde in der medizinschen Fachzeitschrift The Lancet ein Artikel veröffentlicht, in dem vor Impfschäden durch den Dreifachimfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) gewarnt wurde. Angeblich könne die MMR-Impfung zu Autismus führen, einer schweren Entwicklungsstörung.
Angeblich wurde bei mehreren Kindern in direktem Zusammenhang mit der Impfung Autismus nachgewiesen. Angeblich, denn es handelte sich um Aussagen von Eltern, die eine Schadenersatzklage gegen den Impfstoffhersteller anzustrengen planten, und eines gekauften wissenschaftlichen Autors.

Gut bezahlte Gutachten
Die Sunday Times deckte es auf: Die Beratertätigkeit, Gutachten und Forschungsaufträge von Ärzten und Wissenschaftlern, die sich gegen den Dreifachimpstoff aussprachen, war etwa 5,3 Mio. Euro wert. Das Geld floss an etwa 60 Personen, die den Artikel im Lancet geschrieben oder geprüft hatten, und zwar über das Büro eines Anwalts, Richard Barr, der bereits mehrere Schadensersatzklagen gegen Arzneimittelhersteller geführt hatte und jetzt die Eltern vertreten wollte, bei deren Kindern o.g. Impfschäden aufgetreten sein sollten.
Über einen Arzt, Richard Wakefield, der eine Studie im Royal Fee Hospital in London beantragte, suchte er nach weiteren Fällen, auf deren Grundlage der Artikel im Lancet entstehen sollte.

Studie ist haltlos
Die Mehrzahl der betroffenen Kinder waren in Wakefields Behandlung. Aufgrund der Vermischung der finanziellen Interessen gibt es keinen unabhängigen wissenschaftlichen Beweis für die Behauptung, durch die MMR-Impfung könne Autismus hervorgerufen werden. Die Mehrzahl der Autoren sowie der verantwortliche Redakteur des Lancet haben sich im Jahr 2004 von der Veröffentlichung distanziert, über ihre finanziellen Boni schweigen jedoch alle Beteiligten.

Patente auf Impfstoffe
Wakefield hat England mittlerweile verlassen, die britische Ärztekammer bereitet eine Anklage vor. Besonders interessant: Während Wakefield vor Impfschäden durch die Dreifachimpfung warnte, fiel kein Wort über die gestaffelten Einzelimpfungen. Das könnte daran liegen, dass Impfgegner Wakefield Patente für die Einzelimpfstoffe gegen Masern, Mumps und Röteln beantragt hatte!

Keine
seitdem durchgeführte klinische Studie über Impfschäden hat einen glaubwürdigen Hinweis für eine Verbindung der MMR-Impfung mit Autismus erbringen können.

Lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen!

Die empfohlenen Impfungen für Kinder sind sicher und wirksam. Nach der Kampagne gegen die Masern-Mumps-Röteln-Impfung ist in England im letzten Jahr erstmals wieder ein Kind an Masern gestorben. Auch im Deutschland gab es im letzten Jahr Ausbrüche der Krankheit. Ein vollständiger Impfschutz ist wichtig für Ihr Kind.