Hausmittel bei Reiseübelkeit und Seekrankheit

Damit die große Fahrt nicht zur Qual wird: Lernen Sie naturheilkundliche Mittel gegen Reiseübelkeit kennen. Insbesondere Kinder sind betroffen. Durch ungewohnte Bewegungsreize im Auto, Flugzeug oder auf der Fähre wird das Gleichgewichtszentrum irritiert. Reiseübelkeit ist die Folge. Biologische Mittel beugen vor und sind unschädlich.

Reiseübelkeit – was ist da eigentlich los?

Sicher kennen Sie einen Betroffenen. Insbesondere Kinder leiden an Reisekrankheiten. Diese auch Kinetosen genannten Störungen entstehen durch eine wiederholte Stimulation des Gleichgewichtszentrums im Innenohr. Dies geschieht durch Kurvenfahren genauso wie durch Seegang oder Fliegen. Durch die Rückkopplung zum Stammhirn kommt es zu vegetativen Reaktionen. Allen voran Übelkeit und Erbrechen. Aber auch Schweißausbrüche, Schwindel und Kopfschmerzen sind häufig.

Wie man vorbeugt

Die folgenden Ratschläge beziehen sich im Wesentlichen auf die Autofahrt, schließlich möchte man gerne mit sauberem wohlriechendem Auto am Urlaubsort ankommen.

  • Fahren Sie nachts, dann wird das Gleichgewichtsorgan weniger leicht irritiert
  • Planen Sie Pausen ein, die tun Ihnen selbst auch gut. Wichtig ist dann viel Bewegung.
  • Während der Fahrt ist Lesen verboten. Hörspiele sind dagegen gut. Auch in die Ferne schauen hilft.
  • Wenig essen. Ein salziger Imbiss ist dagegen oft hilfreich.

Zur Not sollte die gute alte „Kotztüte“ bei der Hand sein. Wichtig ist es, nicht mit dem Kind zu schimpfen, es kann nämlich nichts dafür.

Hausmittel gegen Reiseübelkeit

Es bieten sich einige Heilpflanzen an, die gut wirksam sind:

  • Zunächst die gute alte Pfefferminze als Tee oder ätherisches Öl eingenommen oder eingerieben. Diese Anwendung wird auch von kleinen Kindern toleriert.
  • Größere kauen ein Stück frischen Ingwer. Man kann natürlich auch Ingwertee geben.
  • Mein Lieblingsmittel insbesondere bei Seekrankheit ist allerdings Hopfen. Wer sich fünf bis sechs Meter hochranken kann, kennt keinen Schwindel. Wenn Sie keinen Hopfentee dabei haben, tut es auch ein (!) Bier. Auch für Kinder ist die alkoholfreie Variante empfehlenswert und sehr effektiv. Müde werden sie dann auch noch. So lässt sich der Ferienantritt genießen.

Homöopathische Mittel und ein Tinkturvorschlag

Ein wunderbares Mittel sind die Kokkelskörner, die schon von den alten Seeleuten gerne verwendet wurden. Man gibt Cocculus D6 vor und während der Reise in häufiger Frequenz also zum Beispiel viertelstündlich 3 Globuli. Ist die Übelkeit schon da, womöglich mit Kreislaufproblemen wie kalter Schweiß und Blässe: Kind hinlegen, durch den Mund atmen lassen und Veratrum album D6 dreimal fünf Globuli innerhalb kurzer Zeit geben.

Als Tinktur könnte man Hopfen-, Cocculus D6, Melisse- und Orangenschalentinktur zu gleichen Teilen zusammenstellen lassen und dann vorbeugend alle halbe Stunde fünf Tropfen verdünnt einnehmen. Bei Kindern in heißes Wasser/Tee einrühren, dann ist der Alkohol auch weg. Gute Reise!

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