Gesund durch Wildkräuter – Spitzwegerich

Der Spitzwegerich ist ein in der Naturheilkunde gut bekanntes Heilkraut. Im Garten stört er unseren englischen Rasen oder macht sich in Beeten breit. Anstatt ihn auf den Komposthaufen zu werfen, sollten wir ihn in einer leckeren Wildkräutermischung genießen und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun.

Den Spitzwegerich erkennt man leicht an seinen lanzettförmigen geäderten Blättern. Er wächst gerne in nicht zu feuchten lockeren Böden. Im Sommer hat er lange Stängel mit braun-weißen Blütenständen daran. Geerntet werden die kleinen grünen Blätter. In der Naturheilkunde wird aus Spitzwegerich auch Hustensaft oder Hustentee und ein Presssaft zubereitet.

Die Heilwirkung von Spitzwegerich

Spitzwegerich enthält wertvolles Chlorophyll, große Mengen Schleimstoffe (Xylin) und die Vitamine A, C, K sowie Eisen, Calcium, Phosphorsäure und ein Lab-Enzym. Zudem kann der Spitzwegerich, je nachdem, wo er wächst größere Mengen Kaliumsalze beinhalten. Bei Husten und Verschleimungen wird der Spitzwegerich in der Naturheilkunde als Tee oder Hustensaft (gekocht mit Zucker oder Honig) angewendet.

Spitzwegerich in der äußerlichen Anwendung

Äußerlich wird der Spitzwegerich auch für die Behandlung von Wunden angewendet. Er wirkt blutstillend und heilend auf offene Wunden, auch Brandwunden. Dazu wird laut Pfarrer Kneipp das Blatt geknetet und etwas Saft in die offene Wunde gepresst. Dann wird die Wunde gut zusammengepresst und das Blatt äußerlich aufgelegt.

Auch bei schlecht heilenden oder eiternden Wunden, soll der Spitzwegerich äußerlich angewendet helfen. Bekannt ist der Spitzwegerich auch zur Behandlung von Stichen (Mücken-, Bienen- oder Wespenstiche). Dabei werden ein paar Blätter zerkaut und der Brei auf den Stich aufgelegt.

Rezepte mit Spitzwegerich

In der Küche kann der Spitzwegerich in einem Pesto oder in einem Wildkräutersalat verwendet werden. Die Blätter schmecken je nach Jahreszeit und Boden recht intensiv, grasig oder leicht salzig.

Spitzwegerich-Sirup bei Husten:

  • Ca. 3 Hände voll Spitzwegerich-Blätter (notfalls Spitzwegerich-Tee aus der Apotheke) klein schneiden und mit
  • 1?2 Liter Wasser und
  • 250 Gramm Roh-Rohrzucker aufkochen und so lange köcheln lassen, bis ein dicker Sirup entsteht.

Davon wird je nach Bedarf 3-10-mal täglich ein TL eingenommen. Ein älteres Rezept ist etwas aufwändiger. Dabei werden frische Spitzwegerichblätter im Wechsel mit Zucker in ein Glas geschichtet (das dauert mehrere Tage, weil der Spitzwegerich zusammensackt). Dieses gräbt man gut verschlossen und mit einem Brett und Stein beschwert in die Erde ein. Nach drei Monaten wird der Sirup mit einer Fruchtpresse ausgepresst und aufgekocht.

Hustentee mit Spitzwegerich

Eine Mischung aus Spitzwegerich, Thymian und Hysop zu gleichen Teilen ergibt einen guten Hustentee.

Mehr über die gesunde Ernährung mit Wildkräutern wie Brennnessel, Spitzwegerich, Giersch, Löwenzahn und mehr lesen Sie im Beitrag Gesund durch Wildkräuter.

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