Wie Bewegung gegen Fibromyalgie-Schmerzen hilft

Sport und Fibromyalgie-Schmerzen sind für Betroffene meist Gegensätze, die nicht größer sein könnten. Wenn man erst erfahren hat, wie Bewegung hilft, die Schmerzen zu lindern, kann man sich dem Thema schon eher nähern. Die Maxime bei allen körperlichen Aktivitäten heißt allerdings: Fangen Sie langsam mit kleinen Einheiten an, damit keine neuen Schmerzen hinzukommen. Hier finden Sie Tipps.

Haben Sie Mut zur Bewegung

Wer ständig quälende Schmerzen am ganzen Körper hat, möchte eigentlich nur noch eins: sich im Bett oder auf dem Sofa unter einer warmen Decke verkriechen. Da Betroffene nicht selten starke Schmerzmittel und andere Medikamente einnehmen müssen, die müde machen, wird der Anreiz, sich zu bewegen, noch kleiner.

Dennoch ist ein moderates, auf den Patienten abgestimmtes Training notwendig, damit die Muskelkraft erhalten beziehungsweise aufgebaut werden kann. Dies hilft auch, Verspannungen zu verringern, die zu den typischen Fibromyalgie-Schmerzen beitragen. Leichte Bewegung wirkt sogar häufig direkt: Wer bereits morgens mit starken Schmerzen aufwacht, wird vielleicht schon bemerkt haben, dass sie geringer werden, sobald man aufsteht und eine warme Dusche genießt.

Durch leichtes Umhergehen in der Wohnung und das Prickeln des Wassers wird die Durchblutung des Körpers auf angenehme Weise angeregt. Bei Bewegung werden zudem körpereigene Schmerzhemmer produziert, die helfen, das Schmerzmuster zu verlernen und den Schmerz nicht mehr so heftig wahrzunehmen.

Musik hilft beim Aufstehen und Aktivwerden

Auch wenn man sich diese Fakten vor Augen führt, fällt es trotzdem oft extrem schwer, aktiv zu werden. Da bei einer Fibromyalgie-Erkrankung noch weitere Beschwerden hinzukommen, die Betroffenen zu schaffen machen, ist die Motivation und die Stimmung nicht selten auf dem Nullpunkt. Um dennoch in Schwung zu kommen, versuchen Sie es einmal mit Musikhören.

Stellen Sie Ihre Lieblingsmusikstücke mit anregenden Rhythmen zusammen, die Sie bei Bedarf gleich im Bett per MP3-Player oder von einem CD-Gerät hören können. Flotte Musik macht automatisch gute Laune und wirkt mobilisierend, sodass Sie leichter aufstehen können. Lassen Sie sie ruhig weiter laufen, auch wenn Sie bereits aktiv sind.

Langsam beginnen, in Bewegung zu kommen

Besonders für Fibromyalgie-Patienten ist es wichtig, Bewegungsformen zu finden, die sie nicht überanstrengen und die ihnen vor allem auch Freude machen. Wenn man sich zu etwas zwingen muss, ist der Zweck verfehlt! Sollten Sie sich einige Zeit lang wenig bewegt haben, fangen Sie mit kleinen Spaziergängen an. Gehen Sie nicht zu schnell und bleiben Sie nur so lange unterwegs, wie es Ihnen dabei gut geht.

Manchmal stellt sich auch erst hinterher heraus, dass die Bewegungseinheit zu lang war, dann reduzieren Sie die Strecke das nächste Mal auf die Hälfte. Es erfordert zum Teil viel Geduld, bis man das passende Trainingsmaß für sich gefunden hat, daher sollte man nicht gleich aufgeben. Es ist in jedem Fall günstiger, mehrmals kurz zu trainieren, als einmal am Tag lang. Die Bewegung muss gut tun und darf kein Unwohlsein und keine Schmerzen hervorrufen.

Bei Fibromyalgie gut geeignet: langsame Bewegungsarten

Optimale Bewegungsformen sind auch Tai Chi, Qi Gong, Schwimmen, Radfahren, Watsu und Skilanglauf. Diese Sportarten können Sie so dosieren, dass Sie sich nicht überfordern. Wettkämpfe oder Kraftsport kommen dagegen nicht in Frage, außerdem keine Sportarten, bei denen man sich leicht verletzen kann.

Für welche Bewegungsform Sie sich auch immer entscheiden: Lassen Sie es langsam angehen und hören Sie mit der Übung auf, bevor Sie erschöpft sind oder Schmerzen bekommen!

Achten Sie auch darauf, dass Sie bei kühlen Temperaturen warm genug angezogen sind, damit sich Ihre Muskeln nicht verkrampfen. Wenn Sie sich gern im Wasser bewegen, sollte dies mindestens 28 Grad Celsius haben. Sollten Sie Haltungsschäden beziehungsweise -veränderungen haben, versuchen Sie nicht, diese ruckartig zu verbessern. Durch regelmäßiges Training balanciert sich der Körper oft von allein aus.

Heilsam für Körper und Seele: Bewegung in der Natur

Wenn Sie partout keine Sportarten mögen, kann Ihnen auch ein wenig Gartenarbeit gegen Fibromyalgie-Schmerzen helfen. Wenn Sie in der glücklichen Lage sind, einen zu besitzen, nutzen Sie bei trockenem Wetter die Gelegenheit, sich darin zu betätigen.

Natürlich sollten es nur leichte Arbeiten wie Pflanzen zurückschneiden oder verwelkte Blüten entfernen sein, die Sie mit Bedacht durchführen. Grobe Arbeiten sollten Sie an jemand anderen delegieren.

Die Bewegung in der Natur wirkt erfrischend und stimuliert die Seele durch die bunten Farben und Düfte der Pflanzenwelt. Sonne entspannt die Muskeln und warmer Wind massiert die Haut. Einen ähnlichen Effekt können Sie auch bei einem achtsamen Spaziergang durch Wald oder Wiesen erleben.