Was tun bei Schizophrenie? – Tipps für die Behandlung

"Schizophrenie? Bedeutet das nicht, mehrere Persönlichkeiten zu besitzen?" Diese alltagspsychologische Idee geistert leider immer noch in vielen Köpfen herum. Was ist das eigentlich - eine Schizophrene Erkrankung? Wie kann sie von einer Multiplen Persönlichkeitsstörung unterschieden werden? Und wie kann man Schizophrenie behandeln?

Die Vorgeschichte: Anlagen und Umwelt

Ein Prozent aller Menschen tragen die Anlage für eine Anfälligkeit (bzw. Vulnerabilität) für Schizophrenie in sich. Das bedeutet nicht, dass diese ausbrechen muss.

Wie bei vielen Krankheiten greift hier das Vulnerabilität-Stress-Modell. Je höher die Verletzlichkeit und je größer die Stressausprägung, desto wahrscheinlicher wird eine Erkrankung. Dabei müssen Stress und Ausbruch der Krankheit nicht zusammen fallen. Schizophrenie kann auch noch Jahre nach belastenden Lebenssituationen oder Traumata ausbrechen.

Wenn die Krankheit ausbricht: Formen der Schizophrenie

Schizophrenie wird heutzutage durch die beiden diagnostischen Verfahren ICD 10 und DSM V erhoben. Wobei ersteres eher im europäischen Raum und letzteres eher im amerikanischen Raum angewandt wird.

Schizophrene Störungen sind vor allem durch Verzerrungen im Denken und Wahrnehmen gekennzeichnet. Außerdem sind Gefühlsäußerungen vermindert oder für die Situation unangebracht. Es wird zwischen Positiv- und Negativ-Symptomen unterschieden. Positiv-Symptome werden vermutlich durch eine Überfunktion des Neurotransmitters Dopamin verursacht. Es wird mehr wahrgenommen. als normalerweise wahrgenommen werden würde. Negativ-Symptome sind z. B. Minderungen des Antriebs, Verlangsamung des Denkens, Abflachen von Gefühlsregungen.

Die Ursachen können an einem Konsum psychotroper Substanzen (z. B. THC), Traumata, Stress etc. liegen.

Nun haben Sie einen kleinen Überblick über den Schizophrenen Formenkreis bekommen. Übrigens: Mehrere Persönlichkeiten zu besitzen entspricht der Multiplen Persönlichkeitsstörung.

Schutzfaktoren – was Sie tun können

Um wieder gesund zu werden, bedarf es idealerweise:

  • Antipsychotika: Suchen Sie einen Psychiater auf.
  • Therapie: Um besser mit Traumata und Stressfaktoren umgehen zu können, ist es sinnvoll, Strategien in einer Verhaltenstherapie zu erarbeiten oder Traumata durch Tiefenpsychologie aufzuarbeiten.
  • Stabile soziale Beziehungen mit positiven Interaktionen: Nichts tut so gut wie die Anwesenheit, ein gutes Wort, ein Lächeln oder eine Umarmung von einer persönlich wichtigen Person.
  • Wenig äußere Reize: Zu viele Impulse sollten vermieden werden. Patienten mit einer Psychose sollten nicht überfordert werden.
  • Hobbys: regelmäßige Aktivitäten, die Freude bereiten und fordern wirken sich positiv auf das Selbstwertgefühl und auf die Laune aus.
  • Wellness: Sich selbst etwas Gutes tun und zur Entspannung zu kommen fördert die Wahrnehmung der eigenen Gefühle und Körperwahrnehmungen.

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