Taubheitsgefühle – was steckt dahinter?

Taubheitsgefühle haben mit unserem Ohr nichts zu tun. Sie sind das, was unser Hausarzt "Sensibilitätsstörung" nennt. Zuerst wird er organische Ursachen abklären. Lassen Sie sich durch diesen Artikel ermuntern, einen nicht ganz einfachen therapeutischen Prozess zu beginnen. Dann haben Sie gute Chancen, dass die Beschwerden verschwinden.

Feinstoffliche Welt

Viele Erwachsene mit Taubheitsgefühlen waren schon als Kinder sehr feinfühlig. Die dunkle Seite ihrer sehr feinen Wahrnehmung ist, keine eigenen Grenzen wahrzunehmen und folglich die der anderen auch nicht. Die eigene Mutter reagierte auf Bemerkungen und Befindlichkeiten des Kindes mit dem Spruch: „Das kann nicht sein. Da ist nichts. Das kann doch gar nicht weh tun. Reiß Dich zusammen!“ Das Kind verliert bald das Vertrauen in das, was es sieht und fühlt. In der Folge verliert es den Selbstrespekt. Die Taubheitsgefühle zeigen an, dass der eigene Feinsinn verloren wurde.

Mein Tipp: Es ist wichtig, den Glauben an Ihre eigenen Wahrnehmungen wiederherzustellen. Sie hatten zwar eine sehr rationale oder kalte Mutter, welche ständig von „Blödsinn“ sprach, aber Sie sind jetzt erwachsen. Gehen Sie mit befreundeten Menschen in die Natur oder schließen Sie sich einer örtlichen BUND-Gruppe an. Das restauriert Ihre Liebe zur Natur, Ihre Selbstliebe und den Respekt für andere Menschen. Halten Sie die Ausflüge zeitlich begrenzt und sagen Sie der Gruppe warum: „Ich brauche eine Grenze. Für jetzt und immer.“

Weggedrückte Gefühle

Bei einem Taubheitsgefühl kommt es uns so vor, als gehöre das entsprechende Körperteil nicht zu uns. Es ist, als distanzieren wir uns von einem Teil von uns selbst. Wir spüren dort praktisch nichts mehr. Das bedeutet auf die Psyche übertragen, dass wir zum Beispiel Kummer, Trauer oder Beschämung wegdrücken. Warum? Wir können den Schmerz nicht aushalten und erwischen uns, dass wir hier und da zur Flasche greifen. Auch das ist Betäubung.

Mein Tipp: Sie haben aus großem Schmerz heraus Gefühle weggedrückt und das hat vielleicht schon zu einer Depression beigetragen. Depression ist in diesem Fall unterdrückte Emotion. Ohne Therapie werden Sie diese schwere Aufgabe wohl nicht bewältigen. Suchen Sie einen Therapeuten aus der Liste der Kassenärztlichen Vereinigung Ihres Bundeslandes heraus, rufen Sie beim Therapeuten an und fragen Sie nach Wartezeiten. Die Kostenübernahme regelt dann der Fachmann bzw. die Fachfrau.

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