Rückenschmerzen: Neues Gerät soll den Rücken retten

Rückenschmerzen können auch durch Haltungsschäden und eine ungünstige Körperhaltung entstehen. Leider hat man nur selten jemanden, der einen auf eine schlechte Haltung aufmerksam macht. Ein neues Gerät soll dabei helfen, Haltungsschäden und somit auch Rückenschmerzen zu verhindern.

Rückenschmerzen: Sensor gegen schlechte Körperhaltung

Die neue Waffe gegen Rückenschmerzen, die von zwei Studenten der Technischen Universität Darmstadt vorgestellt wurde, ist nur ungefähr so groß wie ein USB-Stick. Trotzdem könnte sie schon bald eine wertvolle Hilfe im Kampf gegen das neue Volksleiden sein. Und Hilfe ist dringend notwendig. Schließlich gehen Experten davon aus, dass rund drei Viertel aller 30- bis 60-Jährigen unter Rückenschmerzen leiden. Wie die TU Darmstadt berichtet, sind Fehlhaltungen der Hauptgrund, dass Rückenschmerzen entstehen.

Leider sagt einem niemand, wann man eine schlechte Körperhaltung einnimmt. Doch dafür gibt es nun das neue Gerät, das von Ghaith Noman und Azam Mahmood entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um einen Sensor, der am Rücken befestigt wird. Dieser Sensor registriert, wenn wir eine Haltung einnehmen, die die Wirbelsäule zu sehr belastet, und beginnt zu vibrieren. So wird man daran erinnert, eine bessere Körperhaltung einzunehmen.

So funktioniert der Rücken-Helfer

Bevor das Gerät mit einem doppelseitigen Klebeband auf der Haut angebracht wird, wird jeder Patient zunächst genau vermessen. Anschließend wird der Haltungs-Helfer individuell auf seinen Träger angepasst und auf die ideale Körperhaltung eingestellt. Dieser Soll-Zustand wird gespeichert. Nun vergleicht ein Mikrorechner ständig den Ist- mit dem Soll-Zustand.

Sobald man länger als eine Minute deutlich vom Soll-Zustand abweicht, beginnt das Gerät zu vibrieren, so dass man die Fehlhaltung korrigieren kann. Die Bedienung ist so einfach wie das Konzept. Für den Nutzer gibt es nur einen Knopf, mit dem man das Gerät an- und ausschalten kann.

Rückenschmerzen: Wo schadet man dem Rücken

Der Rückensensor kann aber mehr. Er speichert nämlich die Körperhaltung, die man über den Tag und die gesamte Woche eingenommen hat. „So ist es im Nachhinein möglich, die Gesamtzeit der idealen, den Rücken schonenden Haltung der Gesamtzeit der falschen Haltung gegenüberzustellen und so Lerneffekte zu beobachten“, erklärt Noman.

Dadurch ist das Gerät auch für wissenschaftliche Studien geeignet. Weiter ist denkbar, dass man das Gerät mit einem GPS-Sender ausstattet. So könnte man beispielsweise einfach nachvollziehen, wo man am häufigsten eine schlechte Körperhaltung einnimmt, im Büro, Zuhause, unterwegs oder vor dem Fernseher. Entsprechend könnte man dann Gegenmaßnahmen ergreifen.

Noch suchen die beiden Nachwuchs-Wissenschaftler ein Unternehmen, mit dem sie das Gerät produzieren und vertreiben können. Da der Bedarf und die Zahl der Rücken-Patienten groß ist, dürfte es keine Überraschung sein, wenn der Haltungs-Kontrolleur bald für jeden erhältlich sein wird.

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