Krätze erkennen und heilen: Schnelle Hilfe naht!

Entgegen der landläufigen Meinung ist die Erkrankung mit Krätze immer noch ein Thema und ihre Ausbreitung nimmt aktuell in Deutschland sogar weiter zu. Die Hauterkrankung wird von kleinen Milben verursacht, die sich in die Haut graben. Krätze erkennen ist oft gar nicht so einfach, da viele Betroffene die Symptome mit einer allergischen Reaktion verwechseln. Wir sagen Ihnen, wie Sie Krätze heilen und richtig diagnostizieren können.

Wie kann man Krätze erkennen?

Die Hautkrankheit Krätze (medizinisch scabies) wird von einem weltweit verbeiteten Parasit verbreitet, der sog. weiblichen Krätzemilbe. Diese Parasiten sind rundlich und 0,2 bis 0,5 Millimeter groß. Die weiblichen Milben bohren sich in die obere Hautschicht. In der Hornhaut entstehen Milbengänge, in denen der Parasit Kot und Eier ablegt.

Die Larven schlüpfen nach drei bis fünf Tagen. Laut dem Robert-Koch-Institut sind weltweit geschätzte 300 Millionen Menschen mit Krätzemilben infiziert. Da die Erkrankung vermehrt in Entwicklungsländern auftritt, sind Kinder besonders oft befallen. In Deutschland wird die Ausbreitung der Krankheit bisher statistisch nicht erfasst.

Wie bekommt man Krätze

Die Hauterkrankung Krätze wird oft mit unhygienischen Bedingungen assoziiert. Wie bei einem Läusebefall erfolgt die Ansteckung jedoch durch sehr engen körperlichen Kontakt. Besonders wohl fühlen sich die Milben z. B in Bettwärme. In ungünstigen Fällen kann die Milbe auch durch Kleidung oder Bettwäsche übertragen werden.

Dabei reicht eine weibliche Krätzemilbe aus, um die Hautkrankheit auszulösen. Außerhalb der Haut überlebt die Milbe nur wenige Tage. Die Ansteckung nimmt in Nordeuropa im Herbst und Winter zu. Es dauert zwei bis sechs Wochen, bis die Krätze ausbricht und sich die Symptome einstellen.

So können Sie Krätze erkennen

Die weiblichen Milben schätzen am Körper warme Stellen mit dünner Hornhaut. Deshalb breiten sie sich vor allem unter den Achseln, im Genitalbereich und zwischen den Fingergelenken aus. Einzig Gesicht und der behaarte Kopf sind Milbenfrei. Die befallenen Stellen zeigen kleine Knötchen. Die Milbengänge sind als blass rötliche Linien zu erkennen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut außerdem zerkratzt. Vor allem nachts im warmen Bett ist der Juckreiz durch die Bohrtätigkeit besonders stark.

Wie sieht Krätze aus?

Mit der Zeit verändert sich die Haut und bekommt schuppige, entzündete Stellen. Das liegt am Immunsystem, das allergisch auf die Ausscheidungen der Hautparasiten reagiert. Ist das Immunsystem intakt, bleibt die Anzahl der lebenden Milbenweibchen auf 10 bis 50 Tiere reduziert.

So kann man Krätze heilen

Gehen Sie bei starkem Juckreiz bei Ihnen oder Ihren Kindern zum Arzt. Er stellt die Diagnose und verschreibt in der Regel eine Creme zur äußeren Anwendung. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr werden alle Familienmitglieder behandelt, auch wenn sie noch keine Symptome aufweisen. Das Mittel wird entsprechend der Packungsinformationen aufgetragen und nach einer Einwirkzeit abgewaschen.

Zusätzlich empfiehlt das Niedersächsische Gesundheitsamt Kleider und Bettwäsche alle 12 bis 24 Stunden zu wechseln, Handtücher sogar zweimal täglich. Die Wäsche sollte man, wenn möglich, bei mindestens 60 Grad waschen. Alternativen bei nicht waschbaren Textilien sind siebentägiges Lüften im Freien, chemische Reinigung oder Sie verwahren die Sachen zwei Wochen in einem verschlossenen Plastiksack.

Stofftiere und Schuhe werden durch Einfrieren für einige Tage bei minus 18 Grad milbenfrei. Reinigen Sie Matratzen, Polstermöbel und Bodenbeläge mit einem Staubsauger.

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