Ist bei Multipler Sklerose psychologische Hilfe sinnvoll?

Viele Leser werden überrascht sein, die Multiple Sklerose (MS) in einer Liste für Psychosomatik zu finden. Ich weiß aus vielen Erfahrungsberichten, dass seelische Unterstützung auch bei MS sehr erfolgreich sein kann, um den MS-Patienten über die Schübe hinweg zu helfen.

Multipler Sklerose – Große Strebsamkeit

Das typische Erkrankungsalter für MS ist ca. 30 Jahre – eine Lebensphase, in welcher die meisten auf dem Karrierehöhepunkt stehen. Strebsamkeit, sowie ein Wunsch nach einem Beruf mit hohem Sozialprestige, hat sie so hoch auf die Karriereleiter befördert.

Die Diagnose MS fordert von den Betroffenen ein Umdenken. Nun ist nicht mehr die Karriere wichtig. MS ist ein Hinweis auf Charaktereigenschaften, die vom Patienten entdeckt werden wollen.

Mein Tipp: Denken Sie darüber nach, WAS von nun an schwerer und was leichter für Sie wird. Welche Person aus Ihrem Umfeld wird einbezogen und welche nicht mehr? Wie stehen Sie zu diesen Personen? Spielen Sie Gespräche im Voraus gedanklich durch, um Möglichkeiten für sich zu haben, wie Sie reagieren können.

Loslassen der Kontrolle bei MS

Viele Symptome drehen sich um das Loslassen, zum Beispiel das Einknicken der Beine oder die Inkontinenz.

Mein Tipp, meine Erkenntnis: MS-Patienten lernen, dass sie nicht alles unter Kontrolle haben können. Die Auseinandersetzung mit der Krankheit zieht sie weg von dieser fast übermenschlichen Anstrengung.

Das Subtile und Feinstoffliche als Schatten

Die meisten MS-Betroffenen haben eine Karriere hingelegt, als Vernunftmenschen. Doch die MS ist bis heute geheimnisvoll. Sie fordert die Betroffenen dazu auf, ihre Sicht der Dinge zu erweitern.

Mein Tipp: Gehen Sie achtsam und viel mehr, als Sie es bisher getan haben mit Intuition und Bauchgefühl an Projekte. Dann wird sich Ihnen etwas offenbaren, das jenseits des Alltagslärms ist, etwas von einfacher Schönheit! Wichtig: Das gründet auf über 2000-jährige buddhistische Erfahrung.

Unentdeckte Sensibilität

Typisch für viele MS-Patienten sind Sensibilitätsstörungen wie z. B. Ameisenlaufen oder Taubheitsgefühle. Diese Störungen werden von erfahrenen Psychosomatikern als körperlicher Ausdruck beschrieben, eigene Gefühle nicht wahrgenommen oder gar weggeschoben zu haben.

Mein Tipp: Erforschen Sie, ob das wirklich auf Sie zutrifft und in welchem Zusammenhang Sie Gefühle beiseite geschoben haben.

Was ist der Hintergrund? Fast alle MS-Patienten sind entweder Geist- oder Feuertypen, die mit Gefühlen wenig anfangen können. Deshalb ist die Beschäftigung mit dem, was tief innen vor sich geht, für sie eine enorme Herausforderung. Ich lade Sie dazu ein, sich ihr zu stellen.

Warum schieben MS-Kranke Gefühle doch lieber weg?

Sind Emotionen zu mächtig oder gar bedrohlich? Gefährden sie die Selbstkontrolle, die Containance? Ja, für MS gilt das sehr häufig.

Mein Tipp: Wagen Sie einen Ausflug in das „Land schwer zu greifender innerer Regungen und Gefühle“. Nach einiger Übung werden Sie feststellen, dass es befreiend wirkt, loszulassen und sich dem hinzugeben, was sie innerlich betroffen macht.

Multiple Sklerose – was nun?

Mir war es in diesem Artikel wichtig, Sie in die Lage zu versetzen, Ihre MS nicht als bösen Schicksalsschlag zu sehen, sondern Sie ihnen nahe zu bringen. Als etwas, das Ihnen Ihre Schatten aufzeigt. Damit gleicht die MS vielen anderen Krankheiten.

Mein Tipp: Sie werden sehen, dass eine loslassende Haltung sehr viel Anspannung und Wut auf die Krankheit aus Ihrem Leben heraus nimmt. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

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