Überstunden können einen Herzinfarkt verursachen

Wer zu viel und zu lange arbeitet, riskiert nicht nur psychische Probleme wie einen Burnout oder sogar Depressionen. Auch das Herz leidet mit, wenn man zu viel Zeit im Job verbringt. Wie eine britische Studie ergeben hat, können zu viele Überstunden sogar einen Herzinfarkt zur Folge haben.

Überstunden gehören für viele zum normalen Arbeitsalltag mit dazu. Aus Angst den Job zu verlieren, leisten die meisten die zusätzliche Arbeitszeit auch ohne zu murren. Dabei vergessen viele, wie schädlich zu viel Arbeit sowohl für den Kopf wie auch für den Körper sein kann. Auch das Herz bleibt davon nicht verschont. Laut einer britischen Studie erhöht sich durch zu viele Überstunden das Herzinfarkt-Risiko dramatisch.

So viele Überstunden sind gefährlich

Geht man von einer normalen Arbeitswoche von rund 40 Stunden aus, können schon drei bis vier Stunden mehr pro Woche dem Herz massiven Schaden zufügen. Das zumindest sagen Forscher des University College in London, die bei mehr als 6.000 Teilnehmern den Einfluss von Überstunden auf die Gesundheit analysiert haben. Sie beobachteten rund 6.000 Personen über einen Zeitraum von 11,2 Jahren, um herauszufinden, wie schädlich Überstunden tatsächlich sind.

Schluss mit Extra-Schichten

Betrachtet man die Herzgesundheit, sollte jeder nach 40 Stunden Arbeit pro Woche den sprichwörtlichen Hammer fallen lassen. Denn bereits drei bis vier Extra-Stunden pro Woche erhöhen das Risiko, eine schwere Herzerkrankung wie einen Herzinfarkt, eine Angina pectoris oder einen plötzlichen Herztod zu erleiden, um bis zu 60 Prozent. Dabei haben die Forscher auch andere Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel oder Übergewicht berücksichtigt. Absolvierten die Teilnehmer nur eine bis zwei Überstunden, war das Herzrisiko dagegen nicht erhöht.

Was ist wirklich schuld?

Überstunden sind schädlich für Kopf und Körper. Das ist eine Tatsache. Aber es sind nicht wirklich die zwei Extra-Stunden am Schreibtisch, die das Herz in Gefahr bringen. Daher haben die Wissenschaftler sich auf die Suche nach den wahren Gründen gemacht. Dabei wurden sie nicht wirklich fündig, sondern konnten nur Vermutungen anstellen. Am wahrscheinlichsten ist dabei, dass es am Menschen selber liegt.

Die Forscher vermuten, dass nur bestimme Menschen Überstunden machen. Diese Workaholics haben dank ihres Lebenswandels und ihres Charakters ein erhöhtes Herzrisiko. Sie sind ehrgeizig, öfter gestresst, aggressiv, rücksichtsloser und reizbarer und können sich weniger und schlechter entspannen als „normale“ Arbeitnehmer. Doch Entspannung ist wichtig, um auch dem Herzen eine Ruhepause zu gönnen.

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