Plötzlicher Herztod im Sport: Genetisch bedingten Herzfehler erkennen

Vom plötzlichen Herztod sind nicht nur Hochleistungssportler betroffen, sondern auch Hobby-Athleten. Bei jungen Sportlern sind es oft die Gene, die für einen Herzfehler verantwortlich sind. Aber woran erkannt man, dass man zu den Betroffenen gehört?

Egal ob Profi-Fußballer oder Hobby-Läufer, immer wieder liest man in Zeitungen, dass Sportler tot zusammenbrechen. Meistens lautet die Diagnose: plötzlicher Herztod. Dieser kann verschiedene Ursachen haben.

Die beiden häufigsten Gründe sind eine verschleppte Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Die HCM ist in der Regel angeboren und ist meist durch eine asymmetrische Verdickung (Hypertrophie) der Muskulatur der linken Herzkammer gekennzeichnet.

Risiko HCM
Die hypertrophe Kardiomyopathie ist bei jungen Sportlern die häufigere Ursache. Sie ist leider nur schwer zu erkennen und daher wissen die Betroffenen meistens nicht um das Risiko für ihr Herz. "Das Wachstum des Herzmuskels ist ein physiologischer Anpassungsvorgang an intensivierte Trainingsleistungen“, erklärt Dr. Stefanie Mangold von der Universitätsklinik Tübingen.

Problematisch ist es, wenn es zu einer asymmetrischen Verdickung der Scheidewand zwischen der rechten und der linken Herzkammer kommt. Dies ist genetisch bedingt und nicht zu verhindern. "Hierdurch kann es zu einer Hemmung des Blutflusses aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader kommen, was bei hoher körperlicher Belastung unter Umständen tödliche Folgen haben kann", erklärt Mangold.

Ob es zu einem asymmetrischen Wachstum kommt, hängt nicht vom Training ab, sondern ist genetisch bedingt. Da nur die wenigsten Menschen intensiv Sport treiben, bleibt der Herzfehler in der Regel meistens unentdeckt, auch wenn man sich entsprechenden klinischen Untersuchungen unterzieht. Die große Gefahr bei der HCM ist, dass der Sportler die Missbildung nicht bemerkt, da sie weder mit Schmerzen noch mit einer beeinträchtigten Funktion begleitet wird. Auch unter Ultraschall oder im EKG kann man die HCM nicht immer erkennen.

Aufklärung mit MRT
Erst durch eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann der Herzfehler entdeckt und der Betroffene entsprechend aufgeklärt werden. "Die MRT stellt die Organstrukturen sehr genau dar, sodass wir auf den Bildern sehen können, ob das Ventrikelseptum unnatürlich verdickt ist und somit beurteilen können, ob der Befund physiologisch auf die sportliche Belastung zurückzuführen ist oder eine genetisch bedingte Hypertrophie vorliegt", erklärt Oberarzt PD Dr. Ulrich Kramer.

Wenn Sie regelmäßig Sport treiben oder Leistungssport betreiben und daher mehrmals pro Woche trainieren, sollten Sie regelmäßig einen Herzmediziner aufsuchen. Gerade am Anfang der Karriere ist es wichtig zu wissen, wie gesund das Herz ist. Mit so einer Untersuchung können Sie sicher sein, dass Ihr Herz auch bei hohen Belastungen im Sport in seiner Funktion nicht gestört ist. Viele Fälle vom plötzlichen Herztod hätten so verhindert werden können.