Passivrauchen ist tödlich fürs Herz

Dass Rauchen schlecht fürs Herz ist, ist nichts Neues. Freunden und Familie zuliebe sollte man beim Qualmen wenigstens alleine sein. Denn Passivrauchen schadet jedem. Eine neue Studie aus Mexiko hat gezeigt, wie sehr Passivrauchen das Herzinfarkt-Risiko erhöht.

Das Nichtraucher-Schutzgesetz wird heftig diskutiert, täglich geändert und von Gastwirten gebrochen und gebeugt, wo es nur geht. Denn für die Raucher ist es anscheinend eine Zumutung, für eine 5-Minuten-Kippe kurz vor die Tür zu gehen. Dabei schaden sie nicht sich selber, sondern auch ihren Mitmenschen. Denn durch Passivrauchen steigt das Herzinfarkt-Risiko dramatisch an.

Zigarettenrauch schadet Aktiv- und Passivrauchern

In Bayern hat die Landesregierung das generelle Rauchverbot in der Öffentlichkeit gerade erst gekippt. Den Nichtrauchern und Passivrauchern tut man damit keinen Gefallen. Und erst recht nicht den Herzen der Menschen, die täglich den Qualm einatmen müssen. Der Zigarettenrauch stinkt nicht nur, er schadet den Herzen der Passivraucher genauso wie den Herzen der Raucher. Das hat eine US-Studie erneut gezeigt.

In El Pueblo/USA wurde ein generelles Rauchverbot in der Öffentlichkeit erlassen. Daraufhin ging die Zahl der Herzinfarkte um mehr als 40 Prozent zurück. Das ist das Ergebnis der Wissenschaftler, die im Auftrag des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Daten von Herz-Patienten aus mehreren Krankenhäusern vor und nach Inkrafttreten des öffentlichen Rauchverbots ausgewertet haben.

27 Prozent weniger Herzinfarkte

Anderthalb Jahre nach der Gesetzesänderung, die das Rauchen am Arbeitsplatz und an öffentlichen Orten verbot, betrachteten die Forscher zum ersten Mal die Zahl der stationären Behandlungen in Krankenhäusern. Das Ergebnis bestätigte die Gesetzgeber. Denn die Zahl der Herzinfarkte war nach diesen 18 Monaten bereits um mehr als ein Viertel gesunken. Weitere 18 Monate später war die Zahl der Herzinfarkte um weitere 19 Prozent zurückgegangen. Nach drei Jahren verzeichneten die Krankenhäuser also rund 40 Prozent weniger Herzinfarkte.

Zur Kontrolle untersuchten die Wissenschaftler aus dem US-Staat Colorado noch die Herzinfarkt-Quote in zwei benachbarten Bezirken. Dort gab es im selben Zeitraum kein Rauchverbot. Das Ergebnis war mehr oder weniger vorauszusehen. Im dreijährigen Untersuchungszeitraum verzeichneten die beiden anderen Bezirke keinen Rückgang. Die Rate der Herzinfarkte blieb unverändert hoch.

Raucherschutz schützt Nichtraucher-Herz

In der Studie wurden keine Unterschiede zwischen Rauchern und Nichtrauchern gemacht, da die Wissenschaftler die allgemeine Herzinfarkt-Rate untersucht haben. Jetzt gehen die Forscher auf der einen Seite davon aus, dass die Herzinfarkt-Rate deshalb so stark gesunken ist, weil die Passivraucher viel weniger Zigarettenqualm ausgesetzt waren. Zum zweiten qualmen auch die Raucher weniger, wenn das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten ist.

Da beim Rauchen die Herzkranzgefäße verstopfen, erhöht die Sucht das Herzinfarkt-Risiko. Wenn man schon selber das Risiko in Kauf nimmt und auf den Glimmstängel nicht verzichten kann, sollte man es doch zumindest aus Rücksicht auf die Passivraucher-Herzen in Gegenwart von Nichtrauchern unterlassen.

Bildnachweis: pixarno / stock.adobe.com