Herzinfarkt: Was passiert beim Herzinfarkt?

Der Herzinfarkt gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Besonders häufig betroffen sind Männer, Raucher und Menschen mit Übergewicht. Aber was genau passiert bei einem Herzinfarkt? Die Antwort lesen Sie in diesem Teil der Serie "Herzinfarkt".

Beim Herzinfarkt – auch Myokardinfarkt genannt – verstopft eines der drei großen Herzkranzgefäße (Arteriosklerose). Dadurch kann das Blut nicht mehr richtig zirkulieren, und die Versorgung der Herzmuskeln wird eingeschränkt oder sogar ganz unterbrochen. Nach einigen Minuten kann es passieren, dass aufgrund der Unterversorgung Teile der Herzmuskeln absterben. Als Infarkt wird dabei das Absterben des Gewebes aufgrund von Sauerstoffmangel bezeichnet.

Beim Herzinfarkt zählt jede Minute

In der Regel dauert es rund 20 Minuten von der Verstopfung bis zum ersten Absterben des Gewebes. In wenigen Stunden muss die Versorgung wieder hergestellt werden. Ansonsten bleiben irreparable Schäden in der Herzmuskulatur zurück. Ist die Versorgung länger gestört, kann das zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder sogar zum Tod führen.

Kammerflimmern beim Herzinfarkt

Neben der Unterversorgung kann noch das so genannte Kammerflimmern einsetzen. Das sind extreme Herzrhythmusstörungen, bei denen das Herz enorm schnell schlägt (300-800/min). Das Kammerflimmern ist eine der Hauptgründe, warum ein Herzinfarkt tödlich sein kann.

Gegen das Kammerflimmern hilft nur der Einsatz eines Defibrilators. Daher sollte man den Betroffenen nie selber in die Klinik fahren, denn nur an Bord eines Rettungswagens steht ein solches Gerät bereit.

Dem Herz kann geholfen werden

Im Krankenhaus gibt es mehrere Möglichkeiten, die Verstopfung wieder aufzulösen. Zunächst wird mit einem so genannten Stent das verstopfte Blutgefäß offen gehalten. Anschließend gibt es mehrere Methoden, die Verstopfung zu lösen. Medikamente oder einen Katheder legen gehören zu den wichtigsten Möglichkeiten, um die Versorgung der Herzmuskeln wieder zu ermöglichen.

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