Herz: Schnarchen ist gefährlich

Wer schnarcht, schadet sich und seinen Mitmenschen. Wer neben einem Schnarcher liegt, kann selber nicht einschlafen. Selber hat man durch die gestörte Atmung ein großes Risiko. Aber auch das Herz kann durch Schnarchen Schaden nehmen. Es drohen chronische Entzündungen oder eine Verschlimmerung bereits bestehender Koronaren Herz-Krankheiten (KHK).

Im Schlaf hat der Körper Zeit, sich von den Strapazen des Tages zu erholen. Darum ist es auch ungesund, wenn man zu wenig schläft. Diese Tatsache wird durch Schnarchen verschlimmert. Denn bei vielen Schnarchern wird der Körper mit zu wenig Sauerstoff versorgt.

Aber auch das Herz kann durch Schnarchen in Mitleidenschaft geraten. Das berichtete Dr. Christian Prinz (Bad Oeynhausen) auf der 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim. Er untersuchte 251 Patienten mit KHK und kam zu dem Ergebnis: Je schwerer die Atemstörungen in der Nacht, desto höher war die Konzentration der Entzündungsmarker (C-reaktives Protein, CRP).

Generell haben Menschen mit Herzproblemen häufig eine gestörte Atmung. Darum werden zu dem Thema mehrere Forschungsarbeiten betrieben, um den Zusammenhang genau herauszufinden.

Das Herz kann sich beim Schnarchen nicht entspannen

Patienten mit Risikofaktoren für das Herz wie beispielsweise Bluthochdruck oder Diabetes haben häufig Probleme mit der so genannten Entspannungsphase des Herzzyklus. Zudem leiden sie oft unbemerkt zusätzlich an dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSA). So nennen sich kurzzeitige Atmungsaussetzer im Schlaf.

Bisher war unklar, ob die Atemstörungen bei Herz-Patienten Einfluss auf die diastolische Funktion haben. Dieser Frage ging eine Arbeitsgruppe um Dr. Rolf Wachter (Göttingen) nach. Sie untersuchte 378 Patienten, die zumindest eine der Risikofaktoren für das Herz – Bluthochdruck, Diabetes, Herzinsuffizienz oder Arteriosklerose – aufwiesen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Schlafapnoe auf eine Störung der Entspannungsphase im Herz hindeutet.

Schnarchen: Atemtherapie schützt das Herz

Da es für das OSA bereits effektive Therapieformen gibt, sollten Menschen mit einem Risikofaktor für das Herz sich auf Schlafapnoe untersuchen lassen. Eventuell liegt so eine Störung vor, die entsprechend behandelt werden kann. So können die Entzündungsmerkmale im Blut reduziert und das Herz geschützt werden.

Wird die Schlafapnoe nicht behandelt, kann es zu einer Verschlechterung der Herzprobleme führen. Doch wird die Schlafapnoe behoben, schläft man besser, das Herz wird geschützt und auch die Mitmenschen schlafen wieder gerne neben einem ein.

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