Fußball: Der Kick fürs Herz?

Wenn Menschen mit Sport ihr Herz stärken möchten, raten die meisten Mediziner zu Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren. Doch auch Fußball kann das Herz-Kreislauf-System stärken, solange man ein paar Dinge berücksichtigt.

Gerade für Menschen mit einem schwachen Herzen ist Sport eine wichtige Säule der Therapie. Die meisten Ärzte raten aber davon ab, Mannschaftssportarten wie eben Fußball zu spielen. Das gilt besonders für Herzpatienten, aber auch für diejenigen, die durch Sport ihr Herz stärken möchten.

Ein Problem sind die sogenannten Belastungsspitzen. Im Gegensatz zu Ausdauersportarten belastet man sich beim Fußball nicht gleichmäßig. In einigen Situationen trabt man locker, dann bleibt man stehen, um plötzlich wieder loszurennen. Gerade in diesen Phasen steigt der Puls stark an und das Herz wird stärker belastet. Beim Fußball kommt auch noch das Verletzungsrisiko hinzu. Daher bekommt man nicht von jedem Arzt die Erlaubnis zum Fußballspielen. Gerade mit einer Herzschwäche.

Keine Angst vor Fußball

Diese Meinung könnte sich aber bald ändern. Es gibt gute Nachrichten für alle Hobby-Kicker. Denn wie eine neue Studie aus Dänemark ergeben hat, ist regelmäßiges Kicken gut für Herz und Kreislauf. Das zumindest behaupten Wissenschaftler der Universitäten aus Exeter und Kopenhagen.

Zwei Mannschaften

Die Forscher wollten herausfinden, welchen Einfluss Fußball auf die Herzleistung hat. Dafür teilten sie ihre Testpersonen (33 untrainierte Männer zwischen 31 und 54 Jahren), die einen leicht erhöhten Blutdruck hatten, in zwei gleich große Gruppen ein. Die erste spielte ein halbes Jahr lang zwei Stunden Fußball pro Woche, die andere Gruppe sollte sich gesund ernähren, sich regelmäßig bewegen und hin und wieder den Blutdruck messen. Nach sechs Monaten wurde abgerechnet.

Niedriger Blutdruck

Dabei stellten die Mediziner fest, dass sich vor allem der Blutdruck, der ja auch eine direkte Auswirkung auf das Herz hat, verbessert hat. Im Schnitt sank der Blutdruck bei den Kickern um zwölf Millimeter Quecksilbersäule. Bei der Kontrollgruppe waren es nur 5mm/Hg. Bei rund drei Viertel der Probanden sank der Blutdruck wieder so weit, dass er als normal bezeichnet werden konnte.

Gesundes Herz

Auch bei der Herzgesundheit konnten die Forscher eine deutlichere Verbesserung in der Fußballgruppe feststellen. So verbesserte sich die maximale Sauerstoffaufnahme um zehn Prozent, die Herzfrequenz nahm um acht Schläge pro Minute ab und im Durchschnitt nahmen sie zwei Kilo ab. Wenn man bedenkt, dass sowohl ein Bluthochdruck wie auch Übergewicht und eine erhöhte Herzfrequenz dem Herzen schaden, ist das ein guter Grund, um regelmäßig gegen den Ball zu treten.

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