Haarausfall kontrollieren: Diese Behandlungen können Ihnen helfen

Vor kurzem haben Sie festgestellt, dass Ihr Haupthaar über den Schläfen dünner geworden ist. Sie wünschen sich zwar keinen Haarausfall wie bei Ihrem Bruder, aber was kann man schon tun? Haarausfall kommt sowohl bei Männern als auch Frauen vor. Aber entgegen den viel versprechenden Aussagen der Werbung gibt es meistens keine Heilung.

Am besten sprechen Sie zuerst mir Ihrem Arzt und finden die Ursache für den Haarverlust heraus. Wenn bei Ihnen die weit verbreitete Form der androgenetischen Alopezie vorliegt gibt es einige von den Zuslassungsbehörden anerkannte Behandlungen.

Auch Frauen sind von Haarausfall betroffen

Haarausfall bei Frauen ist meist nicht so auffällig wie bei Männern, weil Frauen ihren vorderen Haaransatz behalten. Bei Frauen dünnen die Haare meist gleichmäßig auf dem ganzen Oberkopf aus. Der Haarverlust kann schon in der Jugendzeit oder in den 20ern einsetzen und wird im Laufe der Jahre immer deutlicher.

Bei Männern bemerkt man den Haarausfall meist schon in den frühen Jahren, Grund dafür ist häufig der zurückweichende Haaransatz, der sich von Stirn in Richtung Scheitel verschiebt. Viele Männer entwickeln auch eine Tonsur. Mit der Zeit bleibt bei einigen nur noch ein dünner Haarstreifen an den Seiten und am Hinterkopf übrig.

Medikamente haben bei Haarausfall Vorrang

In Deutschland sind mehrere Medikamente zur Behandlung der androgenetischen Alopezie zugelassen, z.B. Minoxidil oder Finaserid. Ihre Wirksamkeit hängt jedoch mit dem Ausmaß des Haarausfalls zusammen und wie Ihr Körper auf die Wirkstoffe anspricht. Befragen Sie jedoch hierzu Ihren Arzt.

Chirurgische Möglichkeiten bei Haarausfall

Wenn Sie von starkem Haarausfall betroffen sind oder Sie auf die dafür vorgesehenen Medikamente nicht ansprechen, können Sie auch operative Methoden in Betracht ziehen. Zu den Verfahren gehören:

  • Haartransplantation: Das geschieht meist in mehreren Sitzungen. Winzige, so genannte Mikrografts mit 1 bis 2 Haaren werden operativ Ihrem Hinterkopf entnommen und in haarlose oder haararme Areale der Kopfhaut verpflanzt. Zuerst fällt das transplantierte Haar zwar ab, wächst aber innherhalb der nächsten Monate nach. Haare in transplantierten Mikrografts wachsen so lange, wie sie an ihrer ursprünglichen Stelle in der Kopfhaut gewachsen wären.
  • Kopfhautreduktion: Bei dieser Methode wird der haarlose Teil der Kopfhaut chirurgisch entfernt und die behaarten Areale näher zusammengezogen, sodass sich die blanke Stelle etwas verkleinert.
  • Lappen-Chirurgie: Diese Vorgehen gegen Haarausfall beinhaltet das Falten und Befestigen eines behaarten Areals der Kopfhaut über einer blanken Stelle.

Haartransplantationen können mit der Lappen-Chirurgie oder der Kopfhautreduktion kombiniert werden. Aber auch Menschen, die von den Medikamenten profitieren, können eine chirurgische Lösung bei Haarausfall zusätzlich in Betracht ziehen.

Operative Verfahren zur Korrektur von Haarausfall sind sehr teuer und werden nicht von der Krankenkasse ersetzt. Es gibt medizinische Risiken, wie mögliche Infektionen und Schmerzen. Aber auch die Chirurgie kann keine dauerhafte Haarpracht garantieren.

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