Mexikogrippe jetzt offiziell als Pandemie eingestuft

Am 11. Juni 2009 wurde die als Mexikogrippe oder Schweinegrippe bezeichnete Influenza A/H1N1 von der WHO offiziell als Pandemie eingestuft. Trotz der mittlerweile weltweiten Ausbreitung der Mexikogrippe hat sich die Panik, die anfangs vor allem durch die Medien geschürt wurde, zu Recht gelegt. Es ist allerdings immer noch Vorsicht geboten, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Die sechste und letzte Pandemie-Warnstufe wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 11. Juni 2009 ausgerufen, weil der neue Influenzavirus bereits in zwei der insgesamt sechs WHO-Regionen aufgetreten ist und weiterhin Mensch-zu-Mensch-Übertragungen stattfinden. Mit der Einstufung der Mexikogrippe bzw. Schweinegrippe als Pandemie stellt die WHO jedoch lediglich fest, dass der Erreger sich weltweit ausgebreitet hat – gefährlicher oder tödlicher ist der Virus deshalb nicht geworden.

Mexikogrippe verläuft zumeist harmlos
Die Infektions-Gefahr ist zwar sehr hoch, aber die meisten Fälle von Mexikogrippe verlaufen relativ harmlos. Laut Robert-Koch-Institut wurden von Ende April bis zum 11.06.2009 in Deutschland 111 Fälle bestätigt, weltweit haben sich bisher fast 28.000 Menschen mit der Mexikogrippe infiziert. Schwere Krankheitsverläufe der Schweinegrippe sind bislang allerdings nur in Mexiko und den USA aufgetreten, genau wie die bisher gemeldeten 141 Todesfälle.

Vergleicht man diese Zahlen mit der "normalen" jährlichen Grippewelle, wirkt die Mexikogrippe sogar noch harmloser, denn allein in Deutschland sterben jedes Jahr 8.000 bis 11.000 Menschen an der "gewöhnlichen" Influenza. Die Sterblichkeitsrate bei der Mexikogrippe ist also noch wesentlich niedriger als bei der „normalen“ Grippe.

Die Symptome der Mexikogrippe bzw. Schweinegrippe sind allerdings ganz ähnlich – betroffene Patienten klagen vor allem über Fieber, Atemwegsbeschwerden und Gliederschmerzen.

Mexikogrippe: erhöhte Infektionsgefahr
Da die Infektionsgefahr inzwischen nicht mehr nur von Mexiko-Reisenden ausgeht, die den Mexikogrippe-Virus einschleppen, sondern es auch innerhalb von Deutschland verstärkt zur Übertragung des Erregers kommt, sind besondere Hygienemaßnahmen weiterhin das sicherste Mittel, eine Infektion zu vermeiden.

Prädestiniert für eine schelle Ausbreitung der Mexikogrippe sind Orte, an denen viel Menschen zusammenkommen. Während durch die "normale" Grippe in der Regel insbesondere Senioren  gefährdet sind, verbreitet sich die Schweinegrippe besonders schnell bei Kindern und Jugendlichen – wie auch das Beispiel der japanischen Schule in Düsseldorf zeigt, in der laut einer Meldung vom 11. Juni 2009 zahlreiche Schüler von Mexikogrippe betroffenen sind.

Noch kein Impfschutz gegen Mexikogrippe
Während Forscher bei der normalen Grippe die jährliche Weiterentwicklung durch leichte Veränderung der Erreger absehen können, ist die weitere Entwicklung der Mexikogrippe noch ungewiss. Bisher besteht bei der Bevölkerung kaum Immunität gegen das Virus, und auch ein passender Impfstoff gegen die Schweinegrippe wurde noch nicht gefunden. Informationen zum aktuellen Entwicklungsstand des Impfstoffes gegen Mexikogrippe finden Sie auf den Seiten des Paul-Ehrlich-Instituts.

Aktuelle Informationen zur Mexikogrippe
Auf der Internetseite der WHO finden Sie aktuelle Daten zur weltweiten Verbreitung der Mexikogrippe. Das ECDC (European Centre of Disease Prevention and Control) veröffentlich regelmäßig Informationen zur Ausbreitung der Mexikogrippe in Europa.

Eine Übersicht über die einzelnen Pandemiepläne der Bundesländer finden Sie auf den Internetseiten zur Mexikogrippe des Robert-Koch-Instituts.