Erschöpfung: Was Sie gegen den Burnout unternehmen können

Erstmals vor knapp 30 Jahren kam ein Krankheitsbild auf, das sich "Burnout" nannte. Damit sind massive Erschöpfungszustände durch Überarbeitung gemeint. Dazu kommen noch Angstgefühle wie die Sorge, die anfallende Arbeit nicht mehr bewältigen zu können. Außerdem gelingt den Betroffenen der Wechsel vom Berufsalltag ins Privatleben nicht mehr, so dass auch dringend notwendige Phasen der Erholung nicht ausgeschöpft werden können.

Man sollte meinen, dass seit damals die Sensibilisierung für dieses Thema zugenommen hat und Strategien entworfen wurden, um diesem Phänomen zu entgehen. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Mit der Schnelllebigkeit von Informationen und Trends hat sich die Geschwindigkeit der Arbeit erhöht, so dass die Menschen heutzutage noch stärkerem Druck ausgesetzt sind.

Vor allem neue Arbeitsformen bergen ein erhöhtes Risiko, wenn sie nicht verantwortungsbewusst eingesetzt werden. So zum Beispiel die Projektarbeit, die ja eigentlich als Maßnahme konzipiert worden war, um verschiedene Talente auf Zeit zur Lösung von Problemen oder Entwicklung von Strategien mit einem Höchstmaß an Autonomie zusammenzuführen. Doch daraus ist in manchen Fällen eine Form der Arbeitsorganisation entstanden, die mehr auf Druck denn auf Eigenverantwortung setzt.

Außerdem hat sich mittlerweile das gesamte Verhältnis von Arbeit und Freizeit verändert, Ausgewogenheit sehen hier nur noch die wenigsten als wichtig an. Das daraus ganz anders als gewollt zunächst mangelnde Motivation erwächst und das auch in immer mehr Fällen zum Burnout führt, wird nicht erkannt.

Eigentlich sollte man aber meinen, dass anhaltende Erschöpfungszustände, die nach Expertenmeinung dringend ärztlich behandelt werden müssen, von der Unternehmensführung ernst genommen werden. Druck als Antwort auf mangelnde Motivation und Leistungsabfall ist nicht erfolgversprechend. Vielmehr gilt es, Handlungsautonomie besser über die unterschiedlichen Ebenen zu verteilen und vor allem bei der Teamarbeit mehr Verantwortung abzugeben an die konkret Beteiligten.

Wenn dann auch noch die drängelnde Erwartungshaltung in Anerkennung und positive Motivation umgewandelt werden könnte, lassen sich einige Auslöser für die chronische Überforderung minimieren. Außerdem sollte offen über das Thema gesprochen werden und Betroffene bei der Behandlung unterstützt werden.

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