Entzündeter Blinddarm?

Ein entzündeter Blinddarm im Ausland, das ist eine häufige Urlaubssorge. Eigentlich entzündet sich nicht der Blinddarm, sondern der Wurmfortsatz - aber jeder weiß, was gemeint ist. Eine akute Blinddarmentzündung kann, wenn schnell genug behandelt wird, ohne weitere Risiken mit einer Entfernung des Blinddarms behoben werden. Und das ist nicht nur in Deutschland eine Standard-Operation, vor der man keine Angst haben muss.

Beim Blinddarm ist Eile geboten

Eine akute Blinddarmentzündung entwickelt sich meist innerhalb von 48 Stunden: Erst entsteht eine Entzündung im Wurmfortsatz, die sich innerhalb von 12 bis 24 Stunden in die Gewebsschicht unter der Darmschleimhaut ausbreitet. Die Entzündung wächst innerhalb der nächsten 24 Stunden weiter seitlich und in die Tiefe, bis eine weitere Gewebsschicht erreicht ist. Dann, etwa nach der 48. Stunde, stirbt der Wurmfortsatz ab, und es kann sein, dass die Darmwände des Blinddarms einreißen. In diesem Fall spricht man von einem Blinddarmdurchbruch – und das ist das wirklich Gefährliche an einer Blinddarmentzündung. Sollten Sie also eine Erkrankung vermuten, gehen Sie schnellstmöglich zum Arzt.

Akut entzündeter Blinddarm: Die häufigsten Symptome

  • plötzlich auftretende Schmerzen in der rechten Bauchhälfte
  • die Schmerzen wandern in den rechten Unterbauch
  • die Schmerzen werden beim Niesen, Husten oder Gehen stärker
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Brechreiz
  • weißlicher Belag auf der Zunge
  • erhöhte Körpertemperatur (bis etwa 39°C)
  • Verstopfung und Blähungen

Schwer erkennbare Symptome bei drei Risikogruppen

Bei älteren Menschen sind die Schmerzen oft weniger deutlich ausgeprägt. Kleinkinder können oft nicht genau beschreiben, wo sie Schmerzen haben. Bei diesen Altersgruppen tritt die Blinddarmentzündung jedoch eher selten auf.
Bei Schwangeren liegt der Blinddarm nicht in der normalen Lage: Die Schmerzen können im oberen oder mittleren rechten Bauchbereich auftreten.

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