Durchfall mit Naturarzneimitteln behandeln

Eine Durchfallerkrankung lässt sich auch mit natürlichen Mitteln behandeln. Was sollten Sie bei der Behandlung von Durchfall, Reisedurchfall und der Sommerdiarrhoe beachten? Welche Naturarzneimittel stehen zur Verfügung und wie nimmt man sie am besten ein? Hier finden Sie hilfreiche Tipps.

Diese natürlichen Mittel helfen gegen Ihren Durchfall

  • Kohle (Birkenkohle, Aktivkohle, Kaffeekohle)
    Die Kohle bindet Giftstoffe, die sich bei Durchfall im Darm befinden. Die giftigen Substanzen können dann mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Bei der Einnahme von Kohlepräparaten sollte ein Abstand von mindestens zwei bis drei Stunden zu anderen Arzneimitteln eingehalten werden, da die Kohle auch diese Wirkstoffe adsorbieren kann und diese dann unwirksam werden.
  • Heilerde
    Wie auch die Kohle, hat die Heilerde adsorbierende Eigenschaften. Sie bindet die im Darm befindlichen Giftstoffe. Die Heilerde kann als Pulver aber auch zur besseren Einnahme als Kapseln eingenommen werden.
  • Apfelpektin
    Das Apfelpektin wird aus Äpfeln gewonnen. Ein dickflüssiges Mittel aus Apfelpektin (und Kamillenblütenextrakt) kann gegen leichte Durchfallerkrankungen eingesetzt werden. Es bildet im Darm durch seine geleeartige Konsistenz eine Schutzschicht. Somit können die Giftstoffe nicht mehr an die Zellen im Darm gelangen. Zudem hat die Gelschicht aus Apfelpektin die Fähigkeit, giftige Stoffe an sich zu binden, die dann mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden können.
  • Tanninalbuminat
    Dieser Wirkstoff wird aus einem Eiweißstoff (Ovalbumin) und Tannin (pflanzlicher Gerbstoff) mittels Hitzeeinwirkung gewonnen. Tanninalbuminat ist schwer löslich und wird im Magen nicht aufgespalten. So kann es den Darm erreichen und wird dort freigesetzt. Es wirkt abdichtend auf die Darmschleimhaut. Giftstoffe können somit nicht mehr daran haften bleiben und es wird verhindert, dass zu viel Flüssigkeit über den Darm ausgeschieden wird.
  • Uzarawurzel
    Uzara ist eine Staude, ihre Heimat ist in Südafrika. Die bitter schmeckenden Wirkstoffe in der Uzarawurzel verringern die Transportbewegungen im Darm. Sie wirken somit den unangenehmen Bauchkrämpfen bei Durchfallerkrankungen entgegen. Wenn Sie herzwirksame Glykoside einnehmen müssen oder wenn Ihnen Calcium intravenös verabreicht wird, dürfen Sie Medikamente mit Uzarawurzel nicht einnehmen.
  • Blutwurz (Blutwurzel, Tormentilla)
    Die Blutwurz ist bei uns beheimatet. Sie hat einen hohen Gehalt an Gerbstoffen, die zusammenziehend wirken. Die Gerbstoffe verhindern, dass die Durchfall auslösenden Giftstoffe an der Darmschleimhaut anhaften. Zudem wird verhindert, dass durch die Durchfallerkrankung zu viel Flüssigkeit über den Darm ausgeschieden wird. Die Tormentilla hat zudem noch entzündungshemmende, antimikrobielle und antivirale Eigenschaften.
  • Als Tee gegen Durchfall empfiehlt sich eine Menge von etwa 4 bis höchstens 6 Gramm Blutwurzel über den Tag verteilt zu trinken. Sie sollten sich eine Abkochung herstellen. Dabei ist es wichtig, dass Sie die entsprechende Menge Tee (z.B. bei 4 Tassen täglich jeweils etwa 1 Gramm Blutwurzel) in einem Topf mit 1 Tasse kaltem Wasser übergießen, aufkochen und etwa 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Dann absieben und warm trinken. Bereiten Sie jede Tasse Tee immer frisch zu!
  • Flohsamen
    Der Flohsamen oder auch die indischen
    Flohsamenschalen haben die Fähigkeit, Wasser an sich zu binden. Dadurch
    kann sich der Stuhl wieder verfestigen und der Durchfall lässt nach.

Diese Tees wirken gegen die Krämpfe bei Durchfallerkrankungen

Pfefferminze, Kamille, Kümmel, Anis und Fenchel. Es gibt auch fertige Teemischungen gegen Durchfallerkrankungen zu kaufen.

Bitte beachten Sie: Wenn Sie Durchfall haben, der mit Blut vermischt ist oder wenn sich Ihre Durchfallerkrankung trotz Behandlung nicht nach etwa 3 bis 4 Tagen deutlich gebessert hat, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wenn ein Säugling oder ein Kleinkind an Durchfall leidet, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Bei kleinen Kindern kann sehr schnell ein lebensgefährlicher Wasser- und Elektrolytverlust eintreten.

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