Chronisches Erschöpfungssyndrom: Wirksamkeit verschiedener Therapien neu geprüft

Chronisches Erschöpfungssyndrom: 0,3 Prozent der Deutschen haben es und leiden darunter. Schmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Depressionen sind meist die Folgen, die die Betroffenen schwer belasten und häufig auch daran hindern, ihrem Beruf und ihrem normalen Alltag nachzukommen.

Chronisches Erschöpfungssyndrom: Was ist das genau?
Betroffene werden von tiefer Erschöpfung, Schmerzen, Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen geplagt. Die Beschwerden können so stark werden, dass Erkrankte in Depressionen verfallen und kaum noch aus dem Bett, geschweige denn aus dem Haus kommen. In Deutschland leidet geschätzt einer von 300 Menschen an der Krankheit, die auch mit CFS abgekürzt wird.  

Eine einheitliche Therapie für ein Chronisches Erschöpfungssyndrom gibt es nicht, Ärzte kombinieren meist verschiedene Methoden – von Medikamenten bis hin zur Verhaltenstherapie. Wichtig ist es, die Krankheit nicht in die psychiatrische Ecke zu schieben, da sonst möglicherweise falsch therapiert wird.

Chronisches Erschöpfungssyndrom: Welches sind die besten Therapieformen?
Bei Studien mit Probandengruppen stellte sich heraus, dass eine Verhaltenstherapie und die stufenweise Aktivierung (die körperliche Aktivität des Patienten wird nach und nach gesteigert) ähnlich erfolgreich sind. 60% der Probanden ging es nach einem Jahr deutlich besser. Die Therapiegruppe, die mit der "Adaptive Pacing"-Therapie (APT) behandelt wurde, sollte lernen die ihnen zur Verfügung stehende Energie zu nutzen, um zumindest das Wichtigste erledigen zu können. Die Erfolgsquote war mittelmäßig.

Nur 42% der Behandelten Patienten mit Chronischem Erschöpfungssyndrom ging es nach einem Jahr besser. So auch in der Gruppe, die rein medizinisch betreut wurde, hier waren es 45%. Bei einem Teil der Patienten aller Therapiegruppen hat sich der Zustand durch die Behandlung sogar verschlechtert. Die Kombination verschiedener Therapien, zum Beispiel der stufenweisen Aktivierung und Verhaltenstherapie, kann helfen. Ein Patentrezept gibt es leider jedoch nicht. 

Forscher haben immer wieder bestimmte Viren als Verursacher des chronischen Erschöpfungssyndroms im Visier, z. B. das XMRV-Virus, eine konkrete Kausalität konnte bisher aber noch nicht festgestellt werden. Andere Forscher glauben, dass das Chronische Erschöpfungssystem aus einer gestörten Immunantwort des Patienten her rührt. Prinzipiell gilt leider, dass die Ursache nach wie vor unbekannt ist. Es wird aber weiter geforscht.