Chronische Darmerkrankungen früh erkennen

Darmerkrankungen kann jeder Mensch bekommen, aber wenn diese dauerhaft werden, sollten Sie sich von einem Facharzt untersuchen lassen. Gehören Sie zu den Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, sind Sie besonders gefährdet, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung zu bekommen, unter der Sie eventuell Ihr Leben lang leiden müssen. Eine frühzeitige, korrekte Diagnose ist daher umso wichtiger!

Wiederkehrende Symptome sind verdächtig

Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall – die Symptome klingen nach einer Magen-Darm-Grippe. Leiden Sie jedoch immer wieder darunter, bedeutet das für Sie in jeder Hinsicht eine erhebliche Belastung. Leicht werden diese Beschwerden auf Stress und Ärger im Alltag geschoben.

Wiederkehrende Symptome im Magen-Darm-Bereich sollten Sie ernst nehmen, denn es könnte sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa handeln. Diese beginnen schleichend und in Schüben, sodass Sie sie als Laie oft nicht richtig einordnen können. Diese Krankheiten müssen aber so früh wie möglich behandelt werden, zumal sie häufig bei jungen Leuten zwischen 15 und 35 Jahren auftreten, wenn entscheidende Veränderungen im Berufs- und Privatleben anstehen.

Chronische Darmbeschwerden schränken den Alltag ein

Möglicherweise leiden Sie schon sehr lange unter den quälenden Beschwerden, konnten aber bisher keine vernünftige Diagnose bekommen. Zu der körperlichen Belastung kommt auch noch die seelische hinzu, denn einen Tagesablauf mit ständigem Durchfall und Bauchschmerzen werden Sie auf die Dauer nicht ertragen. Müssen Sie zudem Ihrem Arbeitgeber wiederholt eine Krankenmeldung schicken, kommt es möglicherweise zu weiteren Problemen im Beruf, die eine zusätzliche Belastung für Sie darstellen. Auch die Freizeit und die sozialen Verbindungen leiden darunter, wenn Sie sich aufgrund der Erkrankung schließlich zurückziehen.

Initiative zur Früherkennung von chronischen Darmerkrankungen

Oft wird erst nach durchschnittlich zwei Jahren erkannt, dass es sich bei den Symptomen um eine ernstzunehmende Erkrankung handelt, sagt Professor Dr. Andreas de Weerth, Chefarzt für Innere Medizin und stellvertretender Leiter des Darmzentrums am AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg.

Mit einer Initiative des Zentrums soll nun erreicht werden, dass Patienten mit chronischen Beschwerden schneller in fachärztliche Behandlung kommen und somit deutliche Linderung erfahren. Mit einer korrekten Behandlung können nicht nur die Anzahl der Schübe verringert, sondern schlimmere Auswirkungen wie Darmkrebs verhindert werden.

Bessere Therapiemodelle helfen gegen Morbus Crohn & Co

Sollte bei Ihnen eine chronische Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa diagnostiziert werden, haben Sie heute größere Chancen auf eine wirksame Behandlung durch die sogenannten Biologics. Diese könnten in Zukunft sogar das Cortison ablösen, das wesentlich mehr Nebenwirkungen hat. Mit einer individuellen Kombination bekommen Sie eine wirksame, nebenwirkungsarme Therapie von Ihrem Facharzt, zum Beispiel von einem Gastroenterologen, der auf diese Erkrankungen spezialisiert ist.

Lesen Sie auch:

Bildnachweis: absolutimages / stock.adobe.com