Müssen Sie wirklich auf cholesterinschonendes Weihnachtsessen achten?

Schweinebraten, Weihnachtsgans und Fondue sind typische Gerichte für das Weihnachtsessen. Diese schmecken nicht nur gut, sondern sind auch extrem fettig. Daher haben viele Menschen Angst, dass Weihnachten auch dem Cholesterinspiegel schadet. Aber ist die Angst auch begründet?

Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe sondern auch das Fest des Essens. Zu keinem anderen Zeitpunkt essen wir so viel wie eben an Weihnachten. Die meisten von uns fahren von Festessen zu Festessen; die Weihnachtsfeiern im Advent nicht einmal mit eingerechnet. Das kann sich zum einen auf das Gewicht auswirken, auf der anderen Seite haben viele Menschen Angst, dass auch der Cholesterinspiegel unter dem Weihnachtsessen leidet.

Gerade wenn der Cholesterinspiegel bereits erhöht ist, verzichten viele lieber auf Weihnachtsgans und Festtagsbraten. Aber wie gefährlich sind einige Tage Schlemmen wirklich?

Keine Angst vor dem Weihnachtsessen

Wenn die Cholesterinwerte nicht erhöht sind, ist es für die meisten kein Problem, wenn sie es sich einige Tage gut gehen lassen. Die Gefahr, durch die Nahrung den Cholesterinspiegel langfristig zu erhöhen, ist relativ gering. Bei den meisten ist eine genetische Disposition oder eine generell zu fettige Ernährung über viele Jahre schuld, dass die Cholesterinwerte erhöht sind.

Experten gehen davon aus, dass die Ernährung am Cholesterinspiegel zu nur rund 15 Prozent beteiligt ist. Die anderen Punkte sind die genetische Disposition, das Alter und der weitere Lebenswandel. Solange man nach den Festtagen die Ernährung dann wieder umstellt, vielleicht ein paar Tage fastet und zusätzlich regelmäßig Sport treibt, ist die Gefahr, dass sich der Cholesterinspiegel wegen Weihnachten dauerhaft erhöht, sehr gering.

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Doppelt so viel Fett

Etwas anders sieht es aus, wenn der Cholesterinspiegel ohnehin erhöht ist, was bei rund 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland der Fall ist. Hier kann sich durch maßloses Schlemmen beim Weihnachtsessen innerhalb von drei Tagen das Leberfett verdoppeln. Dies kann das Risiko fürs Herz, gerade wenn man ohnehin bereits mehrere Herzrisikofaktoren hat, noch einmal vergrößern.

362 Probleme

Doch auch in diesem Fall ist eigentlich nicht Weihnachten das Problem, sondern die übrigen 362 Tage. Die meisten ernähren sich grundsätzlich zu fettig und zu kalorienreich. Weihnachten ist dann nur noch der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. In diesem Fall ist ein Karpfen zum Festmahl besser geeignet als die Weihnachtsgans.

Nach dem Weihnachtsessen geht’s los

Ernährt man sich nach Weihnachten wieder normal oder schränkt sich sogar etwas ein, sinkt auch das Leberfett nach ein paar Tagen wieder auf das Normalniveau. Daher ist es bei gesunden Menschen kein Problem, wenn sie es zu Weihnachten mit der Ernährung einmal nicht so genau nehmen. Auch Menschen, bei denen die Cholesterinwerte erhöht sind, können sich im Normalfall zu Weihnachten etwas gönnen.

Nach den Feiertagen und dem Weihnachtsessen ist es dann aber höchste Zeit, den Cholesterinwert mit ausgewogener Ernährung (wenig tierisches Eiweiß, wenig Fett, viel Vollkorn) und regelmäßigem Sport zu senken. Denn reduziert sich der Cholesterinspiegel um ein Prozent, reduziert sich auch das Herzinfarktrisiko um ein Prozent.

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