Cholesterin: Arterienverkalkung durch Cholesterinsenker?

Problem Cholesterin: Cholesterinsenker sind eigentlich dafür da, den Cholesterinwert zu verbessern und so unter anderem eine Arterienverkalkung zu vermeiden. Doch möglicherweise könnte der Cholesterinsenker Ezetimib genau das Gegenteil bewirken und eine Atherosklerose verursachen.

Schützen Cholesterinsenker vor Arterienverkalkung?

Schlechte Cholesterinwerte sind ein Grund für viele schwere Krankheiten, zu denen auch die Atherosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt, gehört. Um die hohen Cholesterinwerte zu senken, werden oft so genannte Cholesterinsenker verschrieben, zu denen auch der Wirkstoff Ezetimib gehört.

Doch wie eine Studie der Uniklinik Köln, die in der Online-Ausgabe des European Heart Journal veröffentlicht wurde, ergeben hat, kann das Ezetimib die Zusammensetzung der Blutfette ungünstig verändern und so sogar Atherosklerose verursachen.

In der Regel wird Ezetimib mit den Cholesterin senkenden Statinen angewendet. Hier soll Ezetimib die Wirkung der Statine verstärken. Wenn beim Patienten eine Unverträglichkeit gegen Statine vorliegt, kann Ezetimib auch alleine genommen werden.

Cholesterinsenker gegen Arterienverkalkung: Keine Studien für Ezetimib

Dass sich Statine positiv auf die Gesundheit auswirken, wurde bereits in mehreren Studien nachgewiesen. Sie senken die Cholesterinwerte und beugen so einem Herzinfarkt vor. Durch Statine lässt sich nachweislich die Sterblichkeit verringern. Doch für den Wirkstoff Ezetimib gibt es bisher keine vergleichbaren Studien.

Cholesterinsenker gegen Arterienverkalkung: Bessere Cholesterinwerte

Inwieweit Ezetimib auch alleine eingenommen werden kann, ist fraglich. Denn vor kurzem wurde zwei Studien veröffentlicht, die den Einfluss von Cholesterinsenkern auf die Dicke der Arterienwand untersucht hatten.

Das Ergebnis war zumindest für das Ezetimib enttäuschend. Zwar nahm der Spiegel des schlechten LDL-Cholesterins im Blut zwar ab, wenn man Ezetimib zu anderen Cholesterinsenkern wie Statin oder Nikotinsäure zugab, die Medikamente hatten aber keinen Einfluss auf das Fortschreiten der Atherosklerose.

„Wir warten gespannt auf die Ergebnisse großer laufender Studien mit Ezetimib, welche nicht nur die Beeinflussung des Lipidprofils im Labor messen, sondern die auf kardiovaskuläre Endpunkte – wie Herzinfarkt – hin ausgelegt sind. So ist es möglich herauszufinden, welche Therapie in der Tat dem Patienten auf lange Zeit nutzt“, so Professor Ioanna Gouni-Berthold von der Universität Köln.

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