Altenpflege: Keiner will ins Pflegeheim

Immer weniger Menschen wollen ihren Lebensabend in einem Pflegeheim, im "Betreuten Wohnen" oder auch in Mehrgenerationenhäusern verbringen, stellte der Altenpflege-Monitor 2007/2008 fest.

„Nur 8 % der Befragten würden sich für die stationäre Pflege in einem Heim entscheiden, das sind 5 % weniger als in den Jahren 2005 und 2006“, sagte Jörg Paninka vom Institut Konzept & Markt in Wiesbaden. Selbst die Pflege im „Betreuten Wohnen“ könnten sich lediglich 27 % (2006: 32 %) und die Pflege in einer selbst organisierten Wohngemeinschaft 10 % (2006: 13 %) vorstellen. „Die meisten Menschen möchten zu Hause von Angehörigen und ambulanten Diensten versorgt werden“, so Paninka.

Nach wie vor schlecht ist das Image der Altenpflege. 81 % der Befragten gaben an, dass das Personal zu wenig Zeit habe (2006: 63 %), und nur 24 % waren der Ansicht, dass die Pflegebedürftigen respektvoll behandelt werden. Für 63 % ist die Altenpflege zu teuer, und 48 % meinten, dass die Pflegebedürftigen mit Medikamenten ruhig gestellt würden (2006: 56 %).

Das schlechte Image betreffe vor allem die stationäre Pflege, erläuterte Paninka. Der Ruf der ambulanten Dienste sei viel besser. Sie würden als „Lebensdienste“ begriffen und sollten nach dem Willen der Befragten auch haushaltsnahe Leistungen wie Einkaufen (71 %), Kochen und Waschen (68 %) sowie Behördengänge (55 %) anbieten.

Das wichtigste Kriterium bei der Wahl einer Pflegeeinrichtung sei die örtliche Nähe (76 %), gefolgt von der Qualität der Pflege (57 %) und den Kosten (43 %), sagte Paninka.

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