Lerntherapie für Kinder mit Konzentrationsstörungen

Konzentrationsstörungen: Viele Kinder, die in die Lerntherapie-Institute strömen, leiden nicht nur unter einer Lese-Rechtschreibschwäche oder einer Rechenschwäche. Sie leiden darüber hinaus darunter, dass sie sich nicht gut konzentrieren können. Gerade in der Unterrichtssituation fällt es ihnen schwer, ihre Aufmerksamkeit auf den Unterrichtsstoff zu lenken. Dadurch verpassen sie viel von dem, was sie jeden Tag lernen sollen.

Konzentrationsstörungen: Konzentrationstraining in der Lerntherapie

Deshalb bieten viele Lerntherapie-Institute in Deutschland neben der gezielten Förderung der Lesekompetenz und der Rechtschreibkompetenz ein Konzentrationstraining an. Je nach Altersstufe und nach der Stärke der Konzentrationsstörung kommen verschiedene Manuals in Frage. Ein Konzentrationstraining kann im Einzelunterricht aber auch in der Gruppe eingesetzt werden.

Konzentrationsstörung: Organische Ursachen ausschließen

Um einer Konzentrationsschwäche wirksam begegnen zu können, ist es zunächst wichtig, die Ursache der Konzentrationsprobleme zu erkennen. Manchmal sind es körperliche Schwächen, die das Kind hindern sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren.

Eine nicht-erkannte Kurz- oder Weitsichtigkeit beispielsweise kann sich in häufigen Kopfschmerzen und einer niedrigen Konzentrationsspanne bemerkbar machen. Auch Defizite im Bereich der auditiven Wahrnehmung können sich als Konzentrationsschwäche bemerkbar machen. Deswegen ist es wichtig, am Anfang der Lerntherapie die organischen Ursachen auszuschließen.

Bei Konzentrationsproblemen zunächst den Lerntyp herausfinden

Liegen keine organischen Ursachen vor, die eine Konzentrationsschwäche erklären würden, ist es wichtig, die bevorzugte Lernart des Kindes herauszufinden. Lernt das Kind am besten über visuelle oder auditive Kanäle? Oder ist es wichtig mit taktilen und kinesiologischen Reizen zu arbeiten?

Nach Abklärung der Frage nach dem Lerntyp kann die Lerntherapie mit einem Konzentrationstraining beginnen, wenn dies die stärkste Schwäche des Kindes ist. Hier kann der Lerntherapeut wählen, ob es günstig ist, ein Konzentrationstraining als Einzelförderung oder in der Gruppe durchzuführen.

Konzentrationstraining in der Lerntherapie: Einzel- oder Gruppensitzungen

Bei Kindern, die Probleme haben, sich an Regeln zu halten und deren Konzentrationsprobleme besonders in der Gruppe auftauchen, ist ein Gruppensetting angezeigt.

Hat ein Kind besonders dann Probleme sich zu konzentrieren, wenn es alleine vor seinen Aufgaben sitzt, ist das Einzelsetting zu bevorzugen. Die bekannten Manuale von Krowatschek und Lauth/Schlottke sind zwar für ein Gruppensetting konzipiert. Sie können jedoch in der Lerntherapie auch im Einzelsetting angewandt werden.

Krowatschek: Marburger Konzentationstraining für Kinder

Krowatschek hat das Konzentrationstraining für Kinder und Jugendliche für drei verschiedene Altersstufen entwickelt. Eines für Vorschulkinder, eines für Schüler der Grundschule und eines für Jugendliche. Jede Stunde ist genau gegliedert in einen Entspannungsteil, einen Teil Aufgabenbewältigung und einen Teil Selbstkontrolle.

Die Kinder lernen sich selbst zu instruieren und ihre Lösungen der Aufgaben selbst zu kontrollieren. Wird das Training in einer Gruppe durchgeführt wird auf die Einhaltung der Regeln genau geachtet. Das Nichteinhalten der Regeln kann bestraft oder die Einhaltung von Regeln belohnt werden. Die bunte und kindgerechte Aufmachung kommt bei den Kindern und Jugendlichen gut an. Das Material überfordert die Kinder in der Regel nicht.

Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern von Lauth und Schlottke

Anders verhält es sich mit diesem Konzentrationstraining. Es ist auch für ausgebildete Lerntherapeuten nicht immer einfach durchzuführen und erfordert eine gewisse Vorbildung. Die Strategie-Karten sind mit Daniel Düsentrieb sehr schön illustriert und es macht den meisten Kindern Spaß, mit Ihnen zu arbeiten. Anhand der vorgegebenen Handlungsanweisungen wird den Kindern Schritt für Schritt beigebracht, strategisch vorzugehen.

Dies ist vor allem für die Kinder wichtig, die unter der hyperaktiven Form des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms leiden, da sie dazu neigen, vorschnell einen Lösungsweg zu beschreiten, ohne darüber nachzudenken, ob dieser Weg für diese spezielle Aufgabe geeignet ist.

Nach dem Abschluss der Aufgabe müssen auch hier die Kinder selbst ihre Lösung kontrollieren. Auf die Einhaltung von Regeln wird auch hier sehr stark geachtet. Verstößt ein Kind wiederholt gegen wichtige Gruppennormen, kann es vom Geschehen ausgeschlossen werden oder es verliert Punkte, die es sich zuvor bereits verdient hat.

Die fünf Schritte des Daniel Düsentriebs gegen Konzentrationsstörungen:

  • Aufgabenerkennen (Was soll ich tun?),
  • Transferleistung (Habe ich schon mal etwas Ähnliches gemacht?)
  • Ideen entwickeln (Wie muss ich an die Aufgabe rangehen?)
  • Durchführung (Mache ich es genauso wie ich es geplant habe?)
  • Vergleichen von Arbeitsergebnis und vorheriger Planung (Entspricht das Ergebnis der Aufgabe und meiner Planung?)

Im Laufe des Konzentrationstrainings gehen diese Schritte den Kindern in Fleisch und Blut über, so dass sie an jede Aufgabe mit dieser Strategie herangehen. Das Wissen um eine Strategie hilft ihnen dabei, sich länger auf die gestellte Aufgabe zu konzentrieren. Das Einhalten von Regeln hilft ihnen dabei, sich nicht so schnell ablenken zu lassen.

Fazit:

In der Lerntherapie gibt es einige ausgefeilte Konzentrationstrainings. In einem Konzentrationstraining können Kinder und Jugendliche lernen, wie sie an eine Aufgabe herangehen und wie sie die Aufmerksamkeit länger aufrecht erhalten können. Die Einhaltung von Regeln und das Überprüfen der eigenen Ergebnisse gehören ebenfalls zu einem fundierten Konzentrationstraining.

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