Leistungsblockaden in einer Integrativen Lerntherapie lösen

Wenn ein Kind in eine Lerntherapie kommt, hat es meist nicht nur Defizite im Rechnen oder bei der Rechtschreibung. Durch jahrelanges Versagen sind solche Kinder in ihrem Selbstwertgefühl verunsichert und nicht selten entwickeln sich daraus regelrechte Leistungsblockaden. Lesen Sie hier, welche Interventionen in einer Integrativen Lerntherapie durchgeführt werden, um die Blockade wieder aufzulösen.

Integrative Lerntherapie bei Kindern mit Leistungsblockaden

Schulunlust, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, morgendliches Trödeln: all dies können Hinweise auf Leistungsblockaden sein. Wenn ein Kind eine Lese-Rechtschreibschwäche hat oder eine Rechenschwäche, kommt es oft zu einer Leistungsverweigerung in dem betroffenen Bereich.

Dies lässt sich mit dem häufigen Versagen und dem unangenehmen Gefühl, das für das Kind damit verbunden ist, erklären. Die schulische Überforderung, das Gefühl etwas grundsätzlich nicht zu können und dadurch immer wieder zu versagen, verunsichert Kinder in ihrem Selbstverständnis. Ein Einbruch im Selbstwertgefühl ist oft die Folge.

Leistungsblockaden durch eine Lerntherapie auflösen – Gespräche mit den Eltern

Zusätzlich zu den Fördermaßnahmen mit dem Kind, in dem schrittweise seine Kompetenzen aufgebaut werden, finden regelmäßig Gespräche mit den Eltern statt. Die Aufklärung über die Dynamik einer Lese-Rechtschreibschwäche oder einer Dyskalkulie und was damit möglicherweise verbunden ist, hilft vielen Eltern schon, etwas gelassener mit der Situation umzugehen.

Die Erkenntnis, dass das Kind den Schulstoff in diesem Bereich derzeit nicht bewältigen kann und es sich nicht mit Absicht verweigert, nimmt in der Regel viel Druck aus der häuslichen Situation. Die Eltern werden ermutigt, gemeinsam mit dem Kind – möglichst auf spielerische Weise – die Basiskompetenzen aufzubauen.

Gespräche mit den Lehrern

Auch Gespräche mit dem Klassenlehrer und dem jeweiligen Fachlehrer gehören zum Konzept einer Integrativen Lerntherapie. In Gesprächen mit dem Fachlehrer können die Probleme des Kindes ausführlich besprochen werden. Die Befreiung von der Benotung und andere Maßnahmen des Nachteilsausgleichs können installiert werden.

So können beispielsweise Kinder mit starken Defiziten im Lesen mehr Zeit bekommen, um Aufgaben in Tests zu lösen. Oder Kinder, die unter einer Dyskalkulie leiden, bekommen weniger Hausaufgaben in Mathe auf, da sie für jede Aufgabe sehr viel länger brauchen als andere Kinder. Auch die Gespräche und Vereinbarungen mit den Lehrkräften dienen dazu, den Druck aus der angespannten Situation herauszunehmen und die Türen für das Erlernen der Basiskompetenzen wieder zu öffnen.

Leistungsblockaden in einer Lerntherapie auflösen – Basiskompetenzen aufbauen

Eine starke Leistungsblockade kann nur aufgelöst werden, wenn es gelingt, das Kind da abzuholen wo es ist. Das heißt, es können nur da Lernfortschritte stattfinden, wo das Kind sich noch sicher fühlt und wo es dazulernen kann. Hat es beispielsweise noch keine oder nur wenig Vorstellung von größeren Zahlenräumen, muss der Aufbau dieser Vorstellung zunächst im Zehner oder Zwanzigerbereich erfolgen.

Erst wenn es dort sicher ist, kann der Hunderterraum erschlossen werden. Die fehlenden mathematischen Basiskompetenzen werden mithilfe von mathematischem Anschauungsmaterial aufgebaut. Erst wenn das Kind eine bildhafte Vorstellung von den einzelnen Mengen hat, kann es andere Rechenoperationen hinzulernen.

Wo Sie bei Leistungsblockaden Hilfe finden

In vielen Städten in Deutschland gibt es inzwischen zahlreiche Lerntherapie-Institute. Dort führen qualifizierte Psychologen und Pädagogen Integrative Lerntherapien bei Kindern durch. Wird eine Teilleistungsschwäche im Lesen und Schreiben oder im Rechnen festgestellt, kann eine Lerntherapie auch über das zuständige Jugendamt finanziert werden. Voraussetzung ist eine gesicherte Diagnostik sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit der Eltern und des Kindes.

Fazit

In einer Integrativen Lerntherapie können Leistungsblockaden bei Kindern aufgelöst werden. Mithilfe von Gesprächen mit den Eltern und den Lehrern sowie dem Aufbau der Basiskompetenzen beim Kind kann auch eine lang bestehende Leistungsverweigerung wieder abgebaut werden. Wichtig ist es, das Kind da abzuholen wo es ist und es nicht durch zusätzliche Fördermaßnahmen zu überfordern.

Weitere Informationen zum Thema Integrative Lerntherapie finden sie hier:

Bildnachweis: Africa Studio / stock.adobe.com