Integrative Lerntherapie: Methoden bei Legasthenie (Lese-Rechtschreibschwäche)

Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwäche umschreibt eine so genannte Teilleistungsstörung, die heutzutage recht häufig bei Kindern vorkommt. Die Kinder sind in der Regel normal intelligent, erfassen Zusammenhänge gut, haben ein gut entwickeltes Verständnis für Zahlen und Mengen. Aber sie können nicht gut lesen und beim Schreiben hakt es auch.

Wann spricht man von Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwäche?

Die meisten Kinder lassen mal ein Wort oder Buchstaben aus. Auch gibt es viele Kinder, die Probleme haben flüssig zu lesen. Wird aber die Diagnose Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie gestellt, sind die Lesefähigkeit und die Rechtschreibleistung außergewöhnlich gering ausgeprägt.

Bei einem Prozentrang von 3 und kleiner und einer ansonsten normal entwickelten Intelligenz spricht man von einer Legasthenie. Das bedeutet, dass die Lesefähigkeit und die Rechtschreibfähigkeit des Kindes nicht so gut entwickelt sind wie bei 97% der Kinder seiner Altersgruppe.

Häufig lassen die betroffenen Kinder Buchstaben aus oder sie haben Dreher drin. Manchmal fehlen auch ganze Worte oder ein Kind mit einer Lese-Rechtschreibschwäche lässt einfach die Endungen weg. Das Lesen geht nur stockend und Kinder mit Legasthenie können oft beim Lesen nicht gleichzeitig den Sinn des Textes aufnehmen.

Was kann die Integrative Lerntherapie bei Legasthenie oder LRS tun?

Zunächst einmal geht es darum das richtige Hören zu lernen. Wie hört sich ein Wort an? Ist dies ein langer Vokal oder ein kurzer Vokal in „Ball“? Und wie viele Silben hat das Wort „Kakadu“? Da viele Kinder mit LRS schon sehr viel Frust in Bezug auf ihre Lesefähigkeit und Rechtschreibfähigkeit aufgebaut haben, geht es auch wieder darum, bei ihnen zunächst erst mal wieder die Freude am Lernen zu entwickeln.

Da anzusetzen, was das Kind schon kann – ist einer der Hauptgrundsätze in der Integrativen Lerntherapie. Und dann arbeitet die Lerntherapie daran, möglichst spielerisch die notwendigen Lernstrategien zu vermitteln, die das Kind braucht, um das Lesen und das Schreiben sicher zu lernen.

Legasthenie (Lese-Rechtschreibschwäche): was dem Kind helfen kann

Wichtig ist zunächst einmal deutlich zu sprechen. Sowohl Eltern als auch Lerntherapeuten sollten sich bemühen möglichst deutlich zu sprechen, damit das betroffene Kind das Ende und damit auch die Endungen eines Wortes erkennen kann. Spielerische Hörübungen, indem man beispielsweise die Silben eines Wortes klatschen muss oder Unsinnsworte nachsprechen, können einem Kind mit Legasthenie viel Spaß machen.

Und es schärft sein Gehör für Worte und Silben. Fehlertexte die das Kind korrigieren darf, können ein gutes Mittel sein, dem Kind beizubringen, wie es einen selbst geschriebenen Text noch mal überarbeiten kann. Wichtig bei allen Hilfestellungen ist es, dass das Kind nicht den Spaß am Lernen verliert. Da es sich um eine Lese-Rechtschreibschwäche handelt, kann man nicht die normalen Maßstäbe an sein Können legen. Damit würde man es nur zusätzlich unter Druck setzen und seine Versagensängste schüren.

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