Kalte Hände und Füße: Alarmsignale für Durchblutungsstörungen

Eishände, Gletscherfüße: jeder vierte Bundesbürger klagt über dauerhaft eisig kalte Hände und Füße, nicht nur im Winter. Das sollte man ernst nehmen, denn es kann sich um erste Alarmsignale für Durchblutungsstörungen und Nervenschäden handeln.

Warum frieren Frauen schneller?

Vor dem Frieren schützt Muskelmasse, nicht Fettgewebe, denn nur Muskeln produzieren Wärme. Männer haben 40% Muskelmasse, Frauen nur 25%, dafür aber mehr Fettgewebe (25% bzw. 15%) – und frieren deshalb natürlich eher. Dazu kommt natürlich die Winterkälte. In den „Außenbezirken“ verengen sich die Blutgefäße, um die Temperatur im Körperinneren zu halten (37°C): Hände und Füße werden weniger stark durchblutet.

Auch manche Lebensgewohnheiten verstärken das Frostgefühl:

  • zuviel Kaffee, Nikotin oder Alkohol
  • geringe Nahrungsaufnahme, auch bei radikalen Diäten
  • zu geringe Trinkmenge
  • Übersäuerung des Gewebes durch zuviel Süßes, Fertig- und Weißmehlprodukte sowie Fleisch
  • Bewegungsmangel
  • Mangel an B-Vitaminen, Kalzium, Kalium und Magnesium
  • Stress, v.a. Zeitdruck und Konflikte
  • Schlafmangel

Gehen Sie zum Arzt!

Sollten Sie erst seit Kurzem an eisig kalten Händen und Füßen leiden, kann dies auf Durchblutungsstörungen oder andere Erkrankungen hinweisen. Bitten Sie dann Ihren Arzt, das abzuklären. Dazu wird er zuerst die „zuständigen“ Pulse prüfen, und anschließend eine Untersuchung der Blutgefäße veranlassen. Sind die Pulse in Ordnung, sollte Ihr Arzt die zugehörigen Nerven auf Leitfähigkeit messen.

Diese Erkrankungen können dahinter stecken:

  • Arteriosklerose
  • Herzschwäche
  • niedriger Blutdruck
  • Nervenschäden, v.a. durch Diabetes
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Bindegewebsrheuma (Kollagenosen, z.B. Sklerodermie)
  • Morbus Raynaud (Weißfingerkrankheit)

Auch Medikamente, z. B. Antidepressiva und Beta-Blocker, können ein Kältegefühl hervorrufen. Falls Ihre Beschwerden nach der Einnahme eines neuen Medikamentes aufgetreten sind, sollten Sie Ihren Arzt bitten, die Dosierung zu überprüfen.

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