Wie die Farbvorliebe die Wahl des homöopathischen Mittels beeinflusst

Laut Ulrich Welte kann auch die jeweilige Farbvorliebe, die ein Mensch hat, zum passenden homöopathischen Mittel führen. Gerade in der Konstitutionsbehandlung, bei der in einer ausführlichen Anamnese nach dem Similium gesucht wird, kann die Farbvorliebe des Patienten die Mittelwahl erleichtern. Wie das funktioniert, lesen Sie hier.

Farbkonzepte, die der Mittelzuordnung in der Homöopathie zugrunde liegen

Von jeher werden bestimmte Farben bestimmten Gefühle und Eigenschaften zugeordnet. So gilt die Farbe Rot als Zeichen für Aktivität. Ihr wird die Leidenschaft und die Liebe zugeordnet. Demgegenüber gilt die Farbe Blau als kühl. Blau wird für die rationelle, distanzierte Sicht verwendet. Grün steht für Entspannung und Wachstum. Grün repräsentiert Veränderlichkeit und Vielfalt. Gelb hat mit der eigenen Vorstellungskraft zu tun. Gelb gilt auch als unstet und flüchtig.

Die Inspiration und die Hellsichtigkeit werden mit der Farbe Gelb in Verbindung gebracht. Zu guter letzt fehlen noch schwarz und weiß. Während die Farbe Schwarz oft mit einer dunklen Macht assoziiert wird tritt die Farbe Weiß in Zusammenhang mit Reinheit und der Losgelöstheit von allen Leidenschaften auf. 

Wie die Farbkonzepte bei der homöopathischen Mittelwahl berücksichtigt werden können

Ulrich Welte hat in seinem Buch "Colors in Homeopathy" verschiedene Farbtafeln aufgestellt. Diese enthalten die Grundfarben in ihren Abstufungen. Diesen Abstufungen sind sehr detailliert verschiedene homöopathische Mittel zugeordnet. So kommt man beispielsweise zu einer ganz anderen Mittelgruppe, wenn ein Patient ein helles Rot als Lieblingsfarbe angibt, als wenn ein Patient ein dunkles Rot als Lieblingsfarbe angibt. Das gleiche gilt natürlich für alle Farben der Farbtafeln. In Ulrich Weltes Konzept werden auch Farbvorlieben wie gold, grau, orange oder braun berücksichtigt.

Die Zuordnung von einzelnen Farben zu verschiedenen homöopathischen Mitteln

Leider gibt es keine eindeutige Zuordnung der auszuwählenden Farben zu einem bestimmten homöopathischen Mittel. Aber die Hilfestellung der Farbtafeln funktioniert andersherum. Hat der Behandler oder der Patient selbst ein bestimmtes Mittel in der engeren Wahl, kann die Angabe der Farbvorliebe die Mittelwahl erleichtern.

Ein Beispiel: Wenn ein Patient die Farbe Türkis als seine Lieblingsfarbe angibt, kann laut Ulrich Welte zwischen den homöopathischen Mitteln Borax, Caulyphyllum, China, Crotalus-horridus, Lachesis, Naja, Phytolacca und Vipera differenziert werden. Da diese Mittel so verschieden sind, ist es unwahrscheinlich, dass ein Behandler vor der Bekanntgabe der Farbvorliebe mehrere dieser angegebenen Mittel in der engeren Wahl hatte. Ist allerdings eines der Mittel angezeigt, wird es durch die Farbvorliebe des Patienten bestätigt.

Fazit

Gibt ein Patient eine Farbe als Lieblingsfarbe an, kann diese Farbvorliebe die homöopathische Mittelwahl erleichtern. Durch die Farbtafeln von Ulrich Welte kann die Lieblingsfarbe des Patienten sehr genau erkannt werden. Durch die Zuordnung von homöopathischen Mitteln zu bestimmten Farben, kann eine bereits getroffene Mittelwahl unterstrichen werden oder die Entscheidung zwischen verschiedenen homöopathischen Mitteln erleichtert werden.