Neinsagen lernen und MS – ein homöophathischer Weg

Die Heilpraktikerin Rosina Sonnenschmidt vertritt den Ansatz, dass viele MS-Patienten das Neinsagen nicht erlernt hätten. Hier möchte ich also die mögliche Verquickung von MS und dieser Ich-Schwäche etwas näher beleuchten. Sie findet sich in den homöopathischen Mitteln wie Mandragora officinarum, Ambra grisea, Staphisagria und überraschenderweise bei Nux vomica wieder. In diesem Artikel erfahren Sie, wie und in welchen Fällen Staphisagria bei MS helfen kann.

Wann ist Staphisagria angezeigt?

Sehr illustrativ scheinen mir hier die ersten Anzeichen der Multiplen Sklerose zu sein, nämlich die Lähmung der Ausdrucksorgane: die des Mundes, der Zunge und auch der oberen Gliedmaßen. Vermehrtes Schlucken während des Sprechens ist Staphisagria-typisch.

Der Kopf kann sich taub anfühlen oder hölzern. An den Augen finden sich oftmals Gerstenkörner oder Gewebeneubildungen. Wenn Staphisagria das passendste Mittel ist, wird es beide Erscheinungsformen kurieren. Dinge können kleiner erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind.

Die Zahnsubstanz ist schlecht, kalte Getränke oder das Einatmen kalter Luft lösen Zahnschmerzen aus. Der untere Rücken schmerzt morgens, noch im Bett.

Diese Faktoren sind auslösend bei einer Staphisagria-Erkrankungen

Auf der Gemütsebene finden wir Beschwerden durch unterdrückten Zorn, erlittene Ungerechtigkeit und Kummer. Staphisagria repräsentiert den schwächeren Partner einer Beziehung, der nie für seine Bedürfnisse einsteht, einstehen kann. Zurückhaltend und nachgiebig wie er ist, will er Streit vermeiden.

Staphisagria-Typen reagieren sehr empfindsam auf jede Form von Grobheit und bilden sich mitunter auch ein, man hätte sie beleidigt. Nach einem unausgefochtenem Konflikt kann sich ein Staphisagriamensch noch lange überlegen, was er hätte sagen oder erwidern können und dabei vor Wut zittern.

Das Werfen von Gegenständen kann lange angestautem Zorn Ausdruck verliehen. Staphisagria steht im Ruf, die nötige Kraft zu verleihen, um eine destruktive Partnerschaft zu beenden.

Staphisagria: ein großes Mittel für die Folgen von Missbrauch jeder Art und Vergewaltigung

Die Würde eines Menschen wurde hier traumatisch verletzt und Neinsagen war aufgrund der Machtverhältnisse unmöglich oder wurde nicht respektiert.

Andere (uro-)genitale Verletzungen wie OPs in dieser Körperregion, Katheterisierung oder demütigende Geburtserlebnisse, Dammschnitte etc. können tiefe Spuren hinterlassen haben. Chronische Zystiten (Harnblasenentzündungen) und Dysurie (erschwerte Entleerung) reagieren auf Staphisagria.

Das Gesamtbefinden wird durch das Zurückhalten von Gefühlen jeder Art, wie nur beispielsweise unterdrückten Zorn, verschlechtert und starke Reizbarkeit zeigt sich nach dem Mittagsschlaf.

Es kann ein Verlangen nach Süßigkeiten, Cremigem, Milch oder auch Abneigung gegen Milch bestehen. Im Arzneimittelbild finden sich verschieden Süchte: Über-essen, Über-arbeiten, Tabak- und Alkoholabusus. Bei aggressionsgehemmten Menschen ist Staphisagria das Mittel zur Rauchentwöhnung.

Fazit

Homöopathie kann Großes leisten und Abweichungen vom Sich-wohl-befinden auf den verschiedenen Seinsebenen regulieren. Doch bedenken Sie bitte, dass idealerweise kein Homöopath, keine Homöopathin sich selbst und ihm Nahestehende behandelt, da erst emotionale Unbefangenheit eine erfolgreiche Behandlung ermöglicht.?

Wenn Sie mehr über die homöopathische Behandlung von MS erfahren wollen, lesen Sie den Beitrag Mit Homöopathie den Verlauf bei multipler Sklerose mildern und verlangsamen.

Zum Nachlesen von Arzneimittelbildern in komprimierter Form kann ich Ihnen das Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre empfehlen.