Klassische Homöopathie: Die Modalitäten

Die sogenannten Modalitäten sind sehr wichtig für die Verschreibung des richtigen Mittels in der Klassischen Homöopathie. Was kann ein Symptom lindern und was macht es schlimmer? Modalitäten können einfache Dinge wie frische Luft oder kalte Getränke sein. Es kann sich aber auch um widersprüchliche Modalitäten handeln wie Magenschmerzen, die besser durch Kaffee werden.

Welche Modalitäten führen zu einem bestimmten homöopathischen Mittel?
Im Prinzip kann jede Modalität ein Hinweis auf das richtige Mittel geben. Zusammen mit der zentralen Empfindung, dem Empfindungsmuster, das allen Beschwerden eines Menschen zugrunde liegt, stellen sie die wichtigste Grundlage für die Wahl des Similimum dar. Eine Verbesserung aller Beschwerden beispielsweise durch frische Luft kann auf Pulsatilla als Konstitutionsmittel hinweisen. Eine Verschlimmerung von Beschwerden durch jegliche Bewegung (gemeinsam mit einer brummigen abweisenden Stimmung) kann auf das homöopathische Mittel Bryonia hinweisen. 

Widersprüchliche Modalitäten sind wichtige Hinweise in der Homöopathie
Ein Verlangen nach Süßigkeiten, die aber nicht vertragen werden und die vorhandenen Symptome verschlimmern, kann zum Beispiel ein Hinweis auf das homöopathische Mittel Argentum-nitricum sein. Auch Abneigung gegen Gesellschaft mit Furcht vor dem Alleinsein kann als eine weitere widersprüchliche Modalität gesehen werden, die uns zum passenden homöopathischen Mittel führt.

Warum sind Modalitäten so wichtig in der Klassischen Homöopathie?
Das was unsere Beschwerden verbessert oder verschlimmert, können wir nicht bewusst steuern. Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens gelernt, Dinge zu tun, die ihre Beschwerden verbessern sollen, die sie dann auch anwenden, wenn sie krank sind, die ihnen aber nicht unbedingt helfen. Was hilfreich bzw. lindernd ist entspringt dem Zustand des Menschen und kann nicht trainiert werden. Es ist also ein Hinweis auf die individuelle Lebenskraft – was diese braucht um wieder fließen zu können.

Welche Modalitäten gibt es?
So gut wie alles kann eine Verbesserung oder Verschlimmerung von Symptomen bewirken. Häufige Modalitäten sind besser oder schlechter durch kalte Getränke, heiße Speisen, warme Getränke, Kälte und Wärme ganz allgemein, durch Ruhe, durch Bewegung, schlimmer durch Drandenken an die Beschwerden, besser durch Aufenthalt am Meer, schlimmer nach baden, besser oder schlimmer an frischer Luft, im Zimmer, besser oder schlimmer durch Druck, durch Reiben, durch Kratzen, durch Einhüllen des Kopfes usw.

Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Dennoch sprechen bestimmte Modalitäten für jeweils ein bestimmtes homöopathisches Mittel und sie sind deshalb sehr wichtig für die Mittelfindung in der Klassischen Homöopathie.