Crotalus horridus und sein Arzneimittelbild

Crotalus horridus, die Waldklapperschlange, lebt in Amerika. Hier wird sie von Menschen gejagt und verspeist. An sich ist die Waldklapperschlange ein friedliches Tier. Sie tarnt sich gut und liegt am Wegesrand und wartet auf Beute. Wird sie allerdings angegriffen oder aufgeschreckt, stellt sie ihre Rassel auf und warnt so denjenigen, der ihr zu nahe kommt. Wird diese Warnung nicht gehört und entfernt sich der Angreifer nicht, beißt sie zu.

Crotalus horridus: Das körperliche Bild

Das Arzneimittelbild von Crotalus horridus enthält alle Reaktionen, die ein Mensch auf den oft tödlichen Biss der Schlange hin entwickelt. Blutungen aus allen Körperöffnungen, Benommenheit, starke Übelkeit mit Zittern und Erbrechen, Hinterkopfschmerzen, Ödeme, alte Narben brechen wieder auf, Schlafstörungen.

Wer von einer Waldklapperschlange gebissen wurde, ist in Lebensgefahr und muss sofort im Krankenhaus versorgt werden. Es ist also ein ernster, lebensbedrohlicher Zustand. Dementsprechend ist Crotalus horridus auch für sehr ernsthafte Beschwerden geeignet.

Crotalus horridus: Das psychische Bild

Auf der psychischen Ebene haben Menschen, die das homöopathische Mittel Crotalus horridus benötigen, häufig Depressionen. Sie weinen schnell und fühlen sich häufig wehrlos. Sie mögen es nicht, wenn man ihnen zu nahe kommt, sind aber nicht gerne allein.

Obwohl sie tagsüber sehr schläfrig sind, können sie nachts nicht gut schlafen. Sie vermeiden Streit, können sich aber im Extremfall, wenn sie angegriffen werden gut wehren. Dennoch liegt es ihnen nicht, sich wehren zu müssen. Analog zum Leben der Waldklapperschlange haben sie lieber ein friedliches, beschauliches Leben als kämpfen zu müssen und sich verteidigen zu müssen.

Crotalus horridus: Probleme mit der Verantwortung

Der Hand zur Harmonie und die Abneigung dagegen, für oder gegen etwas zu kämpfen, hat auch seine Schattenseite. Menschen, die das homöopathische Mittel Crotalus horridus als Konstitutionsmittel brauchen, haben Probleme ihr Leben in die Hand zu nehmen.

Sie scheuen sich, ihr Leben aktiv zu gestalten und geraten deshalb schnell in die Opferrolle. Andere bestimmen, was sie zu tun haben und sie leiden darunter. Häufig sind sie in Beziehungen gefangen, in denen sie nicht gut behandelt werden oder in denen über sie bestimmt wird.

Crotalus horridus: Die Modalitäten

Während der Auslöser für Beschwerden häufig auf der psychischen Ebene ist, gibt es einige Modalitäten die charakteristisch für Crotalus horridus sind. So vertragen Menschen, die Crotalus horridus brauchen, keine Feuchtigkeit. Im Frühling und wenn es draußen feucht ist, geht es ihnen schlechter. Auch Schlaf verschlechtert die Beschwerden von Crotalus horridus. Eine Verbesserung der Beschwerden gibt es durch Licht und Bewegung.

Crotalus horridus unterscheidet sich von Lachesis muta und Naja tripudans

Die beiden anderen großen homöopathischen Schlangenmittel Lachesis muta und Naja tripudans unterscheiden sich in einigen Punkten von Crotalus horridus. Während Crotalus horridus Kämpfen lieber aus dem Weg geht und die Schachpunkte bei anderen Menschen wohl wahrnimmt, dieses aber nicht ausnutzt, greift Lachesis muta andere Menschen frontal an.

Menschen, die Lachesis brauchen, sind häufig ausgesprochen wehrhaft und angriffslustig. Sie lieben Sarkasmus und Ironie und scheuen keine Auseinandersetzung. Naja tripudans hingegen ist auch eher in sich gekehrt. Sie weiß auch um die Schwachpunkte bei anderen Menschen, würde dies aber nur ausnutzen, wenn sie angegriffen wird.

Fazit:

Crotalus horridus gehört zu den bekanntesten Schlangenmitteln in der Homöopathie. Crotalus ist im Gegensatz zu Lachesis muta sehr friedliebend und warnt, bevor sie beißt. Auf der körperlichen Ebene hilft Crotalus bei Blutungen, bei Schwäche und Kollapszuständen und bei Taubheit in den Extremitäten. Auch wenn alte Narben wieder aufgehen, kann Crotalus horridus das homöopathische Mittel der Wahl sein.

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