Homöopathische Mittel: Die Potenzierung der homöopathischen Mittel

Neben der Verdünnung ist die Potenzierung entscheidend für die Wirkungsweise der homöopathischen Mittel. Was bedeutet Potenzierung eigentlich? Die Ausgangssubstanz wird verdünnt - je nach Art der Potenz, die erreicht werden soll, eins zu neun oder eins zu neunundneunzig und dann verschüttelt. Diesen Vorgang nennt man Potenzierung.

D-Potenzen in der Homöopathie
Wird eine Ausgangssubstanz (beispielsweise eine Pflanze oder ein mineralischer Stoff) im Verhältnis eins zu neun verdünnt, spricht man von einer D-Potenz. Die Häufigkeit der Verdünnung und Verschüttelung drückt sich dann in der Zahl aus. Häufige D-Potenzen sind D4, D6 und D12. Die sogenannten D-Potenzen eignen sich gut für die homöopathische Selbstbehandlung von akuten Beschwerden. Hier ist die gebräuchliche Dosierung drei mal täglich, drei bis fünf Kügelchen eines homöopathischen Mittels, zu empfehlen. D-Potenzen eignen sich gut für die homöopathische Selbstbehandlung oder zur homöopathischen Behandlung von Kindern im akuten Fall. Viele Hersteller liefern in ihren homöopathischen Hausapotheken ausschließlich D-Potenzen mit.

C-Potenzen in der Homöopathie
Wird die Ausgangssubstanz im Verhältnis 1 zu 99 verdünnt und verschüttelt, erhält man eine so genannte C-Potenz. Je nach dem wie oft man diesen Vorgang wiederholt, erhält man von einer C1 aufwärts alle möglichen C-Potenzen. Gebräuchliche C-Potenzen in der Homöopathie sind C6, C12, C30, C200 und C1000. In manchen Behandlungen ist es indiziert, noch höhere Potenzen eines homöopathischen Mittels zu geben. Hier werden häufig die C10.000 und die C100.000 verwendet. Die C-Potenzen wirken auf einer tiefen geistigen Ebene. Je höher die Potenz desto tiefgreifender ist die Wirkung.

LM-Potenzen in der Homöopathie
Eine LM-Potenz ist eine sehr starke Verdünnung der Ausgangssubstanz mit den entsprechenden Verschüttelungen. Sie gelten als die sanften Potenzen die regelmäßig gegeben werden müssen – nicht wie die C-Potenzen, die in großen Abständen von 4-6 Wochen oder seltener gegeben werden. Die Häufigkeit einer Gabe einer LM-Potenz hängt vom Verlauf des Falls ab und muss individuell entschieden werden. In der Regel empfiehlt sich, eine Gabe alle zwei oder alle drei Tage zu geben. Manchmal sind seltenere Gaben von bis zu einmal in der Woche sinnvoll.

Die Steigerung der Potenzen in der homöopathischen Behandlung
Während man am Anfang einer Behandlung eher mit niedrigen Potenzen arbeitet, steigern viele BehandlerInnen die Potenz des gefundenen homöopathischen Mittels mit der Zeit. Hahnemann hatte zu seiner Zeit die homöopathischen Mittel nur in der C30 zur Verfügung und hat viele Fälle dennoch erfolgreich damit behandelt. Heutzutage ist es üblich eine homöopathische Konstitutionsbehandlung mit einer C30 zu beginnen und dann über die C200 auf die C1000 des jeweiligen homöopathischen Mittels zu gehen. In Indien ist die Reihenfolge auch manchmal andersherum. Gerade wenn ein Mittel in einer hohen Potenz bestimmte Beschwerden, die sich auf der körperlichen Ebene manifestiert haben, nicht auflösen kann, ist es mitunter sinnvoll in absteigender Reihenfolge die Potenzen zu verschreiben.

Potenzen von homöopathischen Mitteln in der Behandlung von Kindern
In der Behandlung von Kindern kommen häufiger sehr lange nur die niedrigeren Potenzen wie C6, C12 oder C30 zur Anwendung. Eltern, die ihre Kinder in akuten Fällen, selbst behandeln wollen, machen dies in der Regel mit D-Potenzen. Wenn ein Kind bereits unter einer chronischen Erkankung leidet oder eine Krankheit mit einem schweren Verlauf aufweist, kommen auch höhere Potenzen wie C200 oder C1000 zur Anwendung. Die C10.000 oder die C100.000 werden relativ selten in der homöopathischen Behandlung von Kindern eingesetzt.

LM-Potenzen in der homöopathischen Behandlung von Kindern
Eine häufig angewandte Methode ist es, Kindern, die unter chronischen Krankheiten leiden, das passende homöopathische Mittel in einer LM-Potenz zu verabreichen. Da Kinder die homöopathischen Mittel manchmal sehr schnell verbrauchen, kann man bei den LM-Potenzen durch eine häufige Wiederholung des Mittels in der gleichen Potenz bessere Erfolge erzielen, als durch die Verabreichung von C-Potenzen.