Vaginal-Mykosen mit klassischer Homöopathie behandeln

Die leicht übersäuerte Scheidenflora begünstigt eine Infektion mit dem Candida-albicans-Hefepilz. Schädlich ist insbesondere eine säurebildende Seife bei der Intimpflege. Besonders gefährdet sind schwangere Frauen, Frauen in den Wechseljahren und Frauen, die Antibiotika bei ständigen Harnwegsinfektionen mit bakteriellem Hintergrund einsetzen. Wie können Sie Vaginal-Mykosen homöopathisch behandeln?

Für Vaginal-Mykosen ist die Leukorrhoe charakteristisch. Dabei handelt es sich um einen weißlichen, klumpigen Scheidenausfluss, der wie geronnene Milch aussieht. Dieser Ausfluss bewirkt ein Pruritus (Juckreiz), brennendes Gefühl beim Wasserlassen und Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr.

Der Frauenarzt findet bei der Untersuchung eine gerötete, trockene Schleimhaut mit weißlichen Belägen vor. Er verschreibt in der Regel ein lokal einzusetzendes und selten ein systemisch-wirkendes Antimykotikum. Hier ist eine Rezidivneigung festzustellen.   

In der Homöopathie können folgende Arzneimittel bei Pilzinfektionen mit den folgenden Modalitäten eingesetzt werden. Hierbei sind, wie immer in der klassischen Homöopathie, die Modalitäten unbedingt zu beachten. Ansonsten kann es sein, dass genau das gewählte Arzneimittel in diesem speziellen Fall keine Wirkung zeigt.

Helonias dioica (Liliengewächs)

Frauen mit Depression, die eine ständige Ablenkung suchen. Ein Weißfluss tritt auf,  der geronnener Milch ähnelt. Die Scheide ist sehr gerötet und sehr warm. Die Gebärmutter wird wahrgenommen und tritt ins Bewusstsein. Im kleinen Becken kommt es zu einem Schweregefühl. Geistige Beschäftigung bessert die Beschwerden. Bewegung und gar Berührung verschlimmern die Symptomatik.

Borax (Natrium boracicum)

Der Ausfluss sieht wie Hühnereiweiß aus, mit dem Gefühl, als ob warmes Wasser die Beine herunter flösse. Die Leukorrhoe kann völlig normal mit dem Eisprung auftreten oder aber auch mykotisch (pilzbehaftet) sein. Es tritt eine Neigung zu Herpes genitale, zu Aphten und Ekzemen an der Scheide auf. Sobald sich die Patientin sich nach vorne neigt, kommt ein Schwindelgefühl auf.

Aluminium

Es besteht starker Ausfluss, der scharf, transparent und fadenziehend ist. Die Patientin wird durch den Ausfluss nicht erschöpft. Die Trockenheit der Scheidenschleimhaut ist hier charakteristisch. Periodische Verschlimmerung nachmittags, nach dem Genuss von Kartoffeln und morgens beim Aufwachen.

Aletris Farinosa (Sternwurzel)

Der Ausfluss tritt gehäuft nach Schwächezuständen und Anämie (Blutarmut) auf. Es handelt sich um einen dicken, mukösen, fadenziehenden Ausfluss. Nach der Regelblutung und nach der Leukorrhoe ist die Patientin sehr erschöpft und müde.

Mezereum (Seidelbast)

Der Ausfluss ist stark wundmachender und eiweißartig. Die Scheide ist manchmal mit dicken Krusten bedeckt, unter denen man einen gelb-grünlichen Eiter findet. Menses (Regelblutung) tritt häufig zu früh ein, der Ausfluss ist verstärkt mit dem Brennen bei der Miktion (Wasserlassen) verbunden.

Coccus cacti (Schildläuse)

Ein fadenziehender Ausfluss, der die Scheide hyperämisiert (also heiß und rot aussehen lässt). Die Menstruation setzt zu früh ein und bleibt zu lange. Es treten schwärzliche, dicke Klumpen bei der Regelblutung auf. Eine Verschlimmerung der Symptomatik tritt linksseitig und direkt nach dem Schlaf auf. Berührung und sogar der Kleiderdruck auf die Scheide wirkt verschlimmernd. Eine Verbesserung tritt durch Gehen auf.

Kalium muriaticum (Kaliumchlorid)

Im Anschluss nach einer Entzündung im Scheidenbereich tritt ein dicker, milchig-weißlicher anhaftender Schleim auf. Sämtliche Sekrete und Absonderungen sehen immer gleich aus. Es ist egal, ob es sich um eine Eierstockentzündung oder um eine Mandelentzündung handelt.

Um genau sicher gehen zu können, wenden Sie sich mit Ihrer Erkrankung an einem Arzt oder Heilpraktiker mit diesem speziellen Homöopathie-Wissen.

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