Trauer homöopathisch begleiten

Um den Abschied von einem geliebten Menschen erträglich zu machen, können viele Dinge helfen: Musik, Ruhe, liebevolle Worte von Angehörigen und Gebete. Manche Menschen finden Trost in Büchern oder in der Natur. Wenn es nicht gelingt die Trauer zu durchleben und nach einiger Zeit auch hinter sich zu lassen, können verschiedene homöopathische Mittel helfen.

Trauerarbeit beim Verlust eines geliebten Menschen

Wer einen nahen Angehörigen oder einen engen Freund verliert, durchlebt viele Stadien der Trauer. Nach einer Zeit der Verzweiflung und des Nicht-Wahrhaben-Wollens folgt meist die Phase der Annahme und des Loslassens. Anstelle der Traurigkeit treten nach und nach die Erinnerungen an die geliebte Person. Situationen, die man gemeinsam durchlebt hat, fallen einem ein. Man hört die Stimme oder sieht die Person vor sich, wie sie damals war.

In der Erinnerung verschmelzen die guten mit den nicht so guten Erlebnissen. Nach einiger Zeit fühlen wir uns stark genug, um mit dem Verlust umzugehen. Wir wissen dann, dass nun keine neuen Erlebnisse mit dieser Person hinzukommen werden und haben Frieden mit der Situation gefunden.

Wenn die Trauer zu stark ist – Natrium muriaticum

Gerade wenn wir einen sehr nahestehenden Menschen verloren haben, kann es sein, dass es nicht gelingt innerlich wirklich Abschied von ihm zu nehmen. Die Gedanken an die Person, die Bilder und Gefühle bleiben auch nach Wochen und Monaten so intensiv, wie sie am Anfang waren. Auch die Zeit scheint die Wunden nicht zu heilen.

Wenn es nicht, gelingt über den Verlust des geliebten Menschen hinweg zu kommen, kann das homöopathische Mittel Natrium muriaticum hilfreich sein. Besondere Begleitsymptome, die auf Natrium muriaticum als Trauermittel hinweisen, sind Appetitlosigkeit, Abmagerung und ein starkes Verlangen nach salzigen Speisen. Häufig ist die Fähigkeit zu weinen eingeschränkt und Trost von anderen Menschen wird als unangenehm erlebt.

Plötzlicher Verlust eines geliebten Menschen – Ignatia amara

Das homöopathische Mittel Ignatia amara wird eingesetzt, wenn man eine geliebte Person beispielsweise durch einen Unfall verloren hat. Es gab keine Zeit sich auf den Verlust einzustellen. Durch den Tod des Menschen ist ein Bruch im eigenen Leben aufgetreten, der nicht überwunden werden kann. Der Schicksalsschlag löst heftige Gefühle und Beschwerden bei den Betroffenen aus.

So kann es zu vorübergehenden Taubheitsgefühlen der Extremitäten kommen, zu Weinkrämpfen oder zu heftigen Magenbeschwerden. Während das homöopathische Mittel Natrium muriaticum hilft, wenn Betroffene in eine gefühlsmäßige Starre verfallen, ist Ignaita amara angezeigt, wenn Betroffene sehr heftige Gefühle durchlaufen, die auch sehr wechselhaft sein können. Weinen und Lachen können sich rasch abwechseln. Appetitlosigkeit wechselt sich mit Phasen von gesteigertem Appetit ab. Trost wird gesucht, dann aber auch schnell wieder abgelehnt.

Unterdrückung der Gefühle bei Verlust eines geliebten Menschen – Staphisagria

Das homöopathische Mittel Staphisagria wird eingesetzt, wenn Betroffene mit den aufkommenden Gefühlen überfordert sind und sie versuchen diese Gefühle zu unterdrücken. Menschen, die im Trauerfall Staphisagria benötigen, sind sehr empfindsam. Sie halten ihre negativen Gefühle lange zurück, bis sie sich dann in einer anderen Situation sehr heftig entladen.

Auch wenn sie einen geliebten Menschen verlieren, haben sie Schwierigkeiten damit ihre Trauer zuzulassen. Sie kämpfen gegen die mit dem Verlust verbundenen Gefühle an und reagieren dann auf eine ganz andere Situation mit heftigen Gefühlen. Die Unterdrückung ihrer Trauer kann zu körperlichen Beschwerden, wie Kopfschmerzen oder einer Blasenentzündung, führen.

Fazit:

Es gibt einige homöopathische Mittel, die Menschen dabei unterstützen können Trauerarbeit zu leisten, wenn sie einen nahestehenden Angehörigen oder einen guten Freund verloren haben. Natrium muriaticum kann helfen, wenn Betroffene in ihrer Trauer erstarren und auch nach langer Zeit nicht über den Verlust des geliebten Menschen hinwegkommen.

Ignatia amara wirkt heilsam, wenn ein geliebter Mensch sehr plötzlich aus dem Leben gerissen wird. Staphisagria ist angezeigt, wenn Betroffene versuchen ihre Trauer zu verdrängen und in anderen Situationen dafür sehr heftig reagieren.

Weitere Informationen zu den angegebenen Mitteln und zum Thema Trauer erhalten Sie hier:

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