Homöopathische Behandlung: Fallanalyse – Mittelwahl

Wie funktioniert die Mittelwahl bei einer homöopathischen Behandlung? Bei einer Konstitutionsbehandlung versucht der Homöopath/die Homöopathin den Patienten in seiner Ganzheit zu erfassen und zu verstehen. In einer ausführlichen Anamnese von ca. 2 Stunden Dauer werden alle körperlichen Symptome, emotionalen und psychischen Beschwerden, Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen und vieles mehr erfragt. Zu diesem Bild des Patienten muss der Homöopath nun ein möglichst ähnliches Mittelbild finden.

Die homöopathischen Heilmittel werden am gesunden Menschen "geprüft". Das bedeutet, dass gesunde Menschen ein neues Mittel einnehmen und über längere Zeit beobachten, welche Symptome und Befindensveränderungen sich ergeben. Dies und die klinischen Erfahrungen ergeben das sogenannte Mittelbild.

In der Fallanalyse sucht der Homöopath nach dem Mittel, das dem Gesamtbild des Patienten am ähnlichsten ist. Da einige Mittel tausende von Symptomen aufweisen können, ist dies keine leichte Aufgabe.

Um die Suche zu strukturieren oder zu vereinfachen, gibt es in der Homöopathie eine ziemlich klar definierte Hierarchie der Symptome. Je höher ein Symptom gewertet wird, desto wichtiger ist es für die Wahl des Mittels.

Homöopathische Behandlung: Der Auslöser
Die Ursache oder der Auslöser einer Beschwerde oder eines Zustands steht an oberster Stelle. Hat ein Patient z. B. Kopfschmerzen nach einem Unfall, bei dem er sich den Kopf gestoßen hat, gibt es eine kleine Reihe von Mitteln, die hierfür ganz typisch sind.

Viele kennen Arnika als Mittel für die Folgen von stumpfen Kopfverletzungen und in der Tat kann es auch Beschwerden heilen, die auf lange zurückliegende Unfälle zurückzuführen sind. Oft kann sich der Patient selbst an keine auslösenden Situationen erinnern. Wenn man aber genauer nachfragt, dann bestehen die Beschwerden manchmal seit einem speziellen Ereignis oder einer schwierigen Zeit.

Homöopathische Behandlung: Schlüsselsymptome
Sogenannte Schlüsselsymptome sind ebenfalls besonders bedeutend. Dies bedeutet, dass das Symptom besonders auffällig oder sonderbar ist, dass es den Behandler stutzig macht, er es vielleicht noch nie gehört hat.

Das kann die verschiedensten körperlichen oder psychischen Bereiche betreffen. Muss z. B. ein Patient immer nach einem Glas Wein niesen oder er muss manchmal nach dem Essen plötzlich erbrechen ohne vorherige Übelkeit, so kann das einen starken Hinweis auf ein spezielles Mittel geben.

Weitere Symptome, die für die Mittelwahl hierarchisiert werden sollten sind: Gemütssymptome, Allgemeinsymptome und körperliche Symptome.